Gestatten, mein Name ist Cox
- Tod auf Gepäckschein 3311 -
(Der Hörverlag)

Captain Blitz urteilt:

Ein Mann wird tot aufgefunden, er wurde anscheinend ermordert. Das behaupten jedenfalls die beiden Damen, die den Schönling gefunden haben. Was steckt hinter der Sache? Paul Cox (Carl-Heinz Schroth) stösst auf einen Gepäckschein für das Fach 3311. Ist das der Schlüssel zur Auflösung des Falles? Was befindet sich in diesem Schliessfach? Diese Fragen gilt es zu beantworten, doch die Sache kann sich noch als sehr gefährlich herausstellen!

- Meinung -

Nach "Dickie Dick Dickens" der nächste Radio-Klassiker von Rolf und Alexandra Becker, der eine Neuauflage erfährt. Es geht auch in eine ähnliche Richtung, nur dass der gute Cox ein etwas ernstere Fälle erlebt, jedenfalls ist dieses Werk nicht als Satire ausgelegt, auch wenn der Humor keineswegs zu kurz kommt, denn Cox ist schon ein lustiger Geselle, der mit einem zwinkernden Auge durchs Leben geht, doch schon eine gewisse Härte mitbringt, um seine Fälle zu lösen. Ein interessantes Abenteuer, das alte Flair der späten 50er, bunte Charaktere, also soweit alles drin. Der Hörer wird sich nur mit der damaligen Erzählweise abfinden müssen, denn es geht im Gegensatz zu heutigen Filmen und Hörspielen doch eher etwas langsamer und auch ausführlicher zu. Wen dies nicht stört, den wird die Geschichte auf jeden Fall in den Bann ziehen.

Mit Carl-Heinz Schroth hat man einen guten Fang gemacht, er spricht die Rolle des Paul Cox nicht nur einfach, sondern er spielt sie und teilweise hat man auch das Gefühl, dass er von den Dialogen her nicht am Drehbuch klebt, sondern gerne auch mal hier und da etwas improvisiert, aber sowas kommt gut rüber und erfüllt seinen Zweck, denn es lässt die diversen Szenen lebendiger und authentischer wirken. Nicht nur Schroth bedient sich der Improvisation, denn teilweise hat man auch bei dem einen oder anderen Sprecher das Gefühl, es geht nicht immer strikt nach Drehbuch. Die meisten Namen dürften den heutigen Fans nicht viel sagen, mit Ausnahmen wie z.B. Norbert Gastell, Hans-Jürgen Diedrich und vielleicht noch der eine oder andere Name. Unterm Strich handelt es sich aber hier hauptsächlich um "grosse Nummern" der 50er, die hier hervorragend den Stoff umsetzen und lebendig werden lassen. Walter Netzsch hat seine "Schäfchen" gut eingestimmt und er hat dafür gesorgt, dass die Handlung dadurch gut in Szene gesetzt wurde.

Musikalisch gibt es die passende Untermalung. Wenn man Dickie Dick Dickens und Paul Temple kennt, dann weiss man in welche Richtung die begleitenden Klänge gehen und es kommt auch wieder dieses typische Flair der 50er auf. Über die Effekte lässt sich ebenfalls nur positiv urteilen, sie geben dem Hörspiel den letzten Schliff.

Die Produktion hat über 45 Jahre auf dem Buckel und dafür ist die Tonqualität bemerkenswert gut und scheinbar pflegt der Bayerische Rundfunk seine Produktionen sehr intensiv. Tolle Tonqualität gepaart mit einem neuen Design und so gibt es für Augen und Ohren gemeinsam ein Zuckerl.

3 CDs, die leider sehr schnell gehört sind und von den Abenteuer eines Paul Cox dürfen ruhig so zügig wie möglich weitere Neuauflagen erscheinen, dieser erste Fall kann jedenfalls voll und ganz überzeugen. Für nostalgische Krimi-Fans ein Muss, wenn auch nicht gerade erschwinglich, aber das Endresultat weiss zu gefallen.

Der Link:
Der Hörverlag

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