Jerry Cotton (Christian Tramitz) hat eigentlich einen tadellosen Ruf, wenn auch einen Hang zu halsbrecherischen Aktionen. Doch nun soll es Cotton an den Kragen gehen, denn Daryl D. Zanuck (Christiane Paul), die Leiterin der Dienstaufsichtsbehörde, erhebt schwere Vorwürfe gegen den FBI-Agenten. Hat er wirklich Sammy Serrano (Moritz Bleibtreu) damals aus Rache erschossen, weil Cotton dem Gangsterboss einen Goldraub nicht nachweisen konnte? Außerdem wurde sein damaliger Partner Ted Conroy ermordet, was man him ebenfalls anhängen will, denn Conroy war der einzige Zeuge. Nun läuft Jerry die Zeit davon, er muss seine Unschuld beweisen, doch dabei steht ihm sein neuer Partner Phil Decker (Christian Ulmen) mehr im Wege als alle andere!
- Meinung -
Früher oder später musste eine Neuverfilmung der Abenteuer Jerry Cottons in die Kinos kommen und man hat dazu einen humorigen Ansatz gewählt. Schillernde und schräge Charaktere tummeln sich auf der Leinwand und Christian Tramitz spielt die Hauptrolle, es wird also eine Mischung aus Action und Comedy geboten. Das Ergebnis sieht dann aber etwas anders aus bzw. es hört sich anders an, denn die Comedy zündet nicht, kein Gag hat mich zum Lachen gebracht und die Action hat auch nicht wirklich für Spannung gesorgt, somit funktioniert hier eigentlich gar nichts. Das mag auch daran liegen, weil die Macher wohl selber anscheinend nicht wussten, wohin die Reise eigentlich gehen sollte. Klamaukfestival und reine Agentencomedy? Das ist der Film nämlich auch nicht und für einen ernstgemeinten Actionfilm ist die ganze Angelegenheit schon wieder zu albern, bleibt also nichts halbes und nichts ganzes übrig und inhaltlich ist die Produktion somit schon mal ein Flop. Ein zu langer Flop noch dazu, denn die 96 Minuten haben Längen und man fragt sich, wann denn endlich das Ende kommt. Schade, Jerry Cotton hätte ich ein schöneres Comeback gewünscht!
Es ist zwar nett anzuhören, dass Christian Tramitz auch den Erzähler gibt, aber so ganz einwandfrei ist seine Leistung hier auch nicht, vor allem bei dem Namen "Zanuck" war man sich wohl nicht so wirklich einig, wie dieser nun ausgesprochen wird, mal amerikanisch und mal eher deutsch, eine einheitliche Aussprache gibt es hier nicht. Ansonsten geht sein Auftritt als ganz ordentlich durch, mehr aber auch nicht und hier und da gibt es ein paar weiter bekannte Stimmen zu hören wie die von Bastian Pastewka, Oliver Kalkofe, Christian Ulmen, Christoph Maria Herbst und Co., aber alles in allem reicht das nicht aus, um von einer gelungene O-Ton-Adaption zu sprechen, eher das Gegenteil ist der Fall.
Die hier eingespielten Musiken wissen zu überzeugen, der Soundtrack ist schon klasse, aber das ist kein Verdienst der Hörspieladaption, sondern des Films und somit spielt dies im Prinzip auch gar keine Rolle bei der Bewertung des Hörspiels.
Eine absolut überflüssige O-Ton-Umsetzung, die zu keinem Zeitpunkt überzeugen kann und eher langweilt. Neue Hörspiele mit Tramitz als Cotton, die mit einem zwinkernden Auge erzählt werden, hätten mich dagegen schon eher gefreut, aber die bekommt man nicht serviert, dafür aber ein liebloses Filmhörspiel, von dem ich nur abraten kann.
Bei Amazon kaufen:
|