Eine zukünftige Gesellschaft, die von extrem gewaltbereiten Jugendlichen terrorisiert wird. Sie schlagen alles kurz und klein, verprügeln und töten sogar unschuldige Bürger und kennen keine Gesetze und Regeln. Eines Tages soll diesem Treiben ein Ende gesetzt werden und zwar in Form einer radikalen Therapie. Man zwingt die Täter schreckliche Bilder von Gewalt, Tot und Verderben anzuschauen, um sie so mit ihren eigenen Taten zu konfrontieren. Bringt diese Methode den erhofften Erfolg?
- Meinung -
Clockwork Orange dürfte vor allem durch Stanley Kubricks Verfilmung den Bekanntheitsgrad erreicht haben, den das Werk heute innehat. Anthony Burgess zeigt eine Gesellschaft, in der es an allen Ecken und Enden krankt und in der vor allem die Jugend für Terror sorgt. Man mag das alles für eine Art moralischen Zeigefinger halten, der auf die jeweils aktuelle Gesellschaft deutet und deren Jugendliche anklagt, doch man muss sich auch fragen, ob dem nicht tatsächlich so ist. Die Welt an sich verroht immer mehr, die Umstände werden extremer und vielleicht hat Burgess mit seiner Vision sogar Recht. Ist das die Welt der Zukunft? Die Amtosphäre ist beklemmend, die Vision erschreckend, das Hörspiel insgesamt spannend. Wie wird diese Gesellschaft enden?
Zwei Sprecher werden nur aufgelistet, was ich ziemlich mager finde, da hat man sich nicht viel Mühe gegeben, damit dem Hörer ordentliche Angaben zur Produktion geliefert werden. Winfried Galtzeder und Martin Olbertz werden aufgelistet und das war es dann auch schon. Wen die beiden sprechen? Gute Frage, nächste Frage, so genau kenne ich die Stimmen nicht. Es bleibt mir nur zu sagen, dass die erbrachten Leistungen gut sind, daran habe ich aber auch vor dem Hörern nicht dran gezweifelt, bei Radioproduktionen kann man nahezu immer davon ausgehen.
Von der Untermalung her würde ich die Klänge als experimentell einstufen, wie das gesamte Werk eigentlich auch. Es passt also, auch wenn man hier nicht von eine pompösen Begleitung sprechen kann, aber was man zu hören bekommt, ist zweckdienlich. Grosszügigere Musik-Einsätze und die Benutzung von mehr Effekten hätte nicht geschadet, aber so sind die Radio-Produktionen nun mal.
Eine treffende Umsetzung des Stoffes von Anthony Burgess, kühl, brutal, verstörend. Wer das Buch noch nicht kennt und eher der hörende Typ ist, der sollte mal zugreifen und auch starke Nerven mitbringen.
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