Jaqueline Ess (Ulrike Stürzbecher) will ihr Leben beenden, weil sie den langweiligen Alltag satt hat und ihre Ehe mit Ben (Kim Hasper) auch nicht mehr das Wahre ist. Dieser rettet sie aber vor dem Selbstmord und im Anblick des Todes spürt sie, dass sie übernatürliche Fähigkeiten hat. Diese Kräfte will sie nun unter Kontrolle bringen, doch dabei gerät sie in einen Strudel aus Gewalt, Mord und Sex. Wird es ihr gelingen, ihre Mächte zu beherrschen oder werden diese sie am Ende kontrollieren? - Meinung - Die zweite Folge mit einer Geschichte aus Clive Barkers "Büchern des Blutes" präsentiert sich etwas schwächer als die vorherige, wobei damit aber nicht gemeint ist, dass diese Story hier schlecht ist. Sie ist nur geradliniger, was ja nicht unbedingt verkehrt sein muss. Hier wird also eine etwas "straightere" Art von Horror präsentiert, aber es sind auch weiterhin alle Elemente vorhanden, die Barkers Werke ausmachen. Mit Blut und Gesplatter wird nicht gespart, dazu eine ordentliche Portion Sex, gerne auch mal in Kombination, dazu bizarre Szenen und Momente, das macht den Reiz der barker´schen Geschichten aus. Der Geist wird gut eingefangen, das ist Karl-Heinz Geisendorf sehr gut gelungen und die Bearbeitung an sich fällt auch recht kurzweilig aus, da gibt es nichts zu meckern. Mir persönlich hat diese Story zwar etwas weniger gut gefallen, wie es beim Erstling der Fall war, was aber lediglich daran liegt, dass es mir hier stellenweise etwas zu derbe zugeht, aber das ist letztendlich Geschmackssache. Gut ist die inhaltliche Seite definitiv, das kann man durchaus so sagen.Die Sprecherliste liest sich fast identisch wie die der vorherigen Folge, was etwas verwirrend sein kann, wenn man sich beide Folgen direkt nacheinander anhört. Wer damit kein Problem hat, der dürfte sich von den Sprecherleistungen gut unterhalten fühlen, denn die hier versammelte Mannschaft hinterlässt einen sehr guten Eindruck. Als Erzähler fungiert wieder Andreas W. Schmidt, der auch gleichzeitig eine Hauptrolle ausfüllt und seine Sache ordentlich macht, eine sehr markante Stimme, die die Hörerschaft gekonnt durch das Hörspiel führt. Ulrike Stürzbecher ist eine sehr gute Besetzung für die zunächst niedergeschlagene, später aber ziemlich energische Jaqueline Ess, sie löst ihre Aufgabe ebenfalls souverän. Kim Hasper, Robert Missler und Simon Jäger sind erneut mit von der Partie und den drei Routiniers muss man ihr Handwerk auch nicht mehr wirklich erklären, absolut überzeugende und glaubwürdige Darbietungen werden von ihnen präsentiert. Weiter bekannte Namen sind Julia Casper, Michael Bideller und Co., die sich ebenfalls gut einfügen, sprechertechnisch gibt es hier herzlich wenig zu bemängeln.Wie auch schon bei der ersten Folge ist der Sound hier mal wieder sehr satt, das klingt absolut filmreif und Marc Trinkhaus hat erneut ganze Arbeit geleistet. Die Musiken sind düster und schaffen eine unheimliche und beklemmende Atmosphäre, dazu wird eine passende Geräuschkulisse serviert, es splattert, kracht und knackt, es trieft fast aus den Boxen, so soll es wohl auch sein. Qualitativ nehmen sich die beiden Folgen nichts, wer nach Barker-Horror sucht, der wird auch genau diesen hier vorfinden und sich dann auch gut unterhalten fühlen. Mir hat die Folge ebenfalls gut gefallen, wenn auch minimal schwächer als der Vorgänger, da es mir persönlich etwas zu plakativ-blutrünstig zuging, aber das muss jeder mit sich selber ausmachen. Unterm Strich gut! Der Link: |