Perry Clifton hätte nie gedacht, dass er mal einen derartig merkwürdigen Fall erleben würde. Ein Onkel hat Perry eine geheimnisvolle Erbschaft vermacht, die es wirklich in sich hat. Nachdem er zusammen mit Dicky Miller die Erbschaft durchforstet hat stossen sie auf eine seltsame Erfindung. Ein Würfel, der angeblich unsichtbar machen kann...und er tut es auch. Zwar bleiben die Kleider sichtbar, doch durch den Kontakt mit der blanken Haut wird der Körper unsichtbar. Ein unglaublicher Effekt! Doch damit geht die ganze Sache erst so richtig los! - Meinung - Für den allerersten Clifton-Fall ist dieses Abenteuer reichlich schräg, da es aufgrund einer Erfingund übernatürlich zugeht. Macht es die ansonsten eher bodenständigen Fälle des beliebten Detektivs aus der Feder Wolfgang Eckes deshalb schlechter? Nein, absolut nicht, denn auch dieses Radiohörspiel des Bayerischen Rundunks kann von der Story her überzeugen, ist stets spannend, unterhaltsam und gerade durch den seltsamen Aufhänger gewinnt es an Kauzigkeit. Dadurch hebt sich dieses Abenteuer deutlich von den anderen ab und man sollte diesen Fall schon gehört haben, wenn man sich zu den Fans der Reihe zählt. Die Bearbeitung setzt sich ebenfalls von den bekannten Umsetzungen Maritims ab, da die Hörspiele des BRs viele Jahre mehr auf dem Buckel haben und deshalb in der Umsetzung vielleicht auch etwas langsamer wirken, da hier die Erzählparts von Benno Sterzenbach schon ziemlich gross wirken. Dennoch ist es natürlich ganz klar ein Hörspiel, dafür sorgen viele Szenen, die nicht selten ein hohes Tempo fahren. Die Sprecher sind allesamt bekannt aus der Münchener Szene und ihre Stimmen haben schon manches Radio-Hörspiele oder auch kommerzielle Produktion geziert. Die Leistungen sind richtig gut, auch wenn hier und da mal der Dialekt durchkommt und englische Begriffe und Worte nicht ganz korrekt ausgesprochen werden. Die Aufnahmen an sich wirken auch ein wenig blechern und man hört den Hall der Aufnahmekabine deutlich, was man vielleicht auch noch mit dem Alter der Aufnahmen erklären kann. Das tut dem Hörspass aber keinen Abbruch! Musikalisch auch recht old school, die Untermalung kommt aber immer recht wuchtig zwischen den Szenen rüber. Dabei handelt es sich um kleine Orchesterstücke, die immer wieder mal eingespiel werden, doch trotzdem ist die Begleitung durch diverse Klänge eher spärlich ausgefallen, was auch für die Geräusche gilt. Trotzdem kann mit dem Gebotenen zufrieden sein, früher wurde halt so produziert. Eine solide CD-Auflage, ein klassischer Clifton, der Fans des sympathischen Detektivs sicherlich gefallen wird. Der erste und auch schrägste Fall Perry Cliftons ist nun endlich auch auf CD erhältlich und Terzio hat somit wieder eine schöne Neuauflage in ihrer Reihe "Das muss man mal gehört haben!" veröffentlicht. Grosse Hörspielvergangenheit für kleines Geld. Der Link: |