Christoph Schwarz Nr. 4
- Das Richtschwert des Henkers -
(Romantruhe Audio)

Captain Blitz urteilt:

In Rothenburg ob der Tauber befindet sich das Schwert des Scharfrichters Siegbert, der angeblich nach 700 Jahren zurückkehren soll. Was hat es mit dieser Legende auf sich? Ist sie nur ein Ammenmärchen oder steckt doch mehr dahinter? Alles deutet darauf hin, denn es werden zwei geköpfte Leichen im Museum gefunden. Conny Blank (Karen Schulz-Vobach) bittet Christoph Schwarz (Sascha Rotermund) um Hilfe, denn er ist der Detektiv des Übersinnlichen und kennt sich mit solchen Vorkommnissen bestens aus!

- Meinung -

Nach einer Pause kehrt Christoph Schwarz zurück und ermittelt wieder und erlebt übernatürliche Abenteuern. Diesmal ist Markus Winter für die Umsetzung von Gunter Arentzens Geschichten verantwortlich, die Hörfabrik ist damit abgelöst worden. Hat dies der Serie gut getan? Das lässt sich auf Anhieb nur schwer sagen, in Sachen Bearbeitung kommt die ganze Sache nun etwas straffer und knackiger daher, die 66 Minuten Spielzeit gehen recht flott vorbei, inhaltlich ist der Detektiv des Übersinnlichen natürlich auch weiterhin keine schwere Kost und unterscheidet sich nicht großartig von anderen Genrevertetern. Das Setting kann aber überzeugen und dadurch macht es Schwarz´ Abenteuer durchaus greifbarer, weil die Fälle im Prinzip vor der "eigenen Haustür" spielen. Alles in allem ist dies hier solide Gruselkost, nicht mehr, aber auch nicht weniger und die Bearbeitung geht auch in Ordnung.

Den Wechsel des Produktionsteams merkt man vornehmlich im sprechertechnischen Bereich, hier sind nun deutlich mehr prominente Vertreter ihrer Zunft am Werk, als es in den drei vorherigen Folgen zusammen der Fall war. Hat sich dadurch alles zum Besseren gewandt? Größtenteils schon, aber den einen oder anderen Aussetzer gibt es leider schon noch. Jannik Endemann und Oliver Böttcher klingen in ihren Rollen wohl einfach zu jung, jedenfalls hatte ich den Eindruck, dass sie nicht wie Polizeischüler klingen, sondern eher wie Jugendliche und Sylvie Nogler klingt auch nicht wie eine Oma. Sie bemüht und versucht alt zu klingen, doch im Endeffekt hört es sich eher krampfhaft an und man kauft ihr die Rolle nicht ab. Das ist aber meiner Meinung nach auf einen Besetzungsfehler zurück zu führen und nicht auf mangelndes Talent, denn davon besitzt Sylvie Nogler genug. Dies sind im Prinzip aber auch die einzigen Kritikpunkte in diesem Bereich, ansonsten werden gute bis sehr gute Darbietungen präsentiert, die Hauptrollen sind besetzt wie immer und Sascha Rotermund und Karen Schulz-Vobach wissen in ihren Rollen zu gefallen. Das Gespann performt richtig ordentlich und überzeugt auf ganzer Linie. Die Gastsprecher sind nahezu durch die Bank weg sehr namhaft und in der Hinsicht gibt es kaum Grund zur Beschwerde, was bei Namen wie Lutz Mackensy, Andreas von der Meden, Marie Bierstedt, Tim Kreuer, Patrick Bach, Michael Pan und Co. ja auch nicht unbedingt ein Wunder ist.

In einer Hinsicht hat mich die Produktion aber in keinster Weise überzeugt und zwar in Sachen Untermalung, denn die fällt absolut random aus. Ich würde die Musik sogar als Gedudel bezeichnen, sehr uninspiriert und unmarkant. Ich hatte stets das Bild einer Bontempi-Orgel vor dem geistigen Auge, die ein Kind zum Geburtstag geschenkt bekommen hat und nun werden erstmal alle Zufallsprogramme durchprobiert. Nur bei der Rückblende ins Mittelalter saß die Untermalung und es kam ein Hauch Atmosphäre auf, ansonsten ist die Folge in diesem Bereich ein Totalausfall, leider. Immerhin geht die Geräuschkulisse in Ordnung, auch wenn man die Kurve dadurch nicht mehr unbedingt bekommen, aber man kann durchaus von Schadensbegrenzung reden.

Ganz hat mich der Produzentenwechsel noch nicht überzeugt, aber das Niveau der Serie kann einigermaßen gehalten werden und das Hörspiel geht unterm Strich in Ordnung, Genrefans und Anhänger von Christoph Schwarz´ Abenteuern dürften auf ihre Kosten kommen. In Summe eine solide Produktion!

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