Der Privatdetektiv John Carmady (Hans Peter Hallwachs) wird damit beauftragt, nach einem verschwundenen Mädchen zu suchen. Eigentlich Routine für den Ermittler, doch dann werden ihm in einer Kleinstadt an der Pazifik-Küste Steine in den Weg gelegt und Carmady weiß wie der Hasi läuft. Er ist in einen Sumpf aus Korruption geraten und das erschwert diesen Fall ungemein, macht es ihn vielleicht sogar unlösbar? Die Chancen stehen nun denkbar schlecht, dass er diesen Fall aufklären und das Mädchen finden wird!- Meinung - Diesmal wollte mich der Fall an sich nicht so ganz überzeugen, irgendwann sind halt alle Frauen der Welt mal gerettet oder man denkt sich "Och, nicht schon wieder ein Mädel suchen!", denn das wird auf die Dauer alt. Wie dem auch sei, auch die Erzählweise ist hier etwas zu träge, selbst für einen "pulpigen" Krimi wie diesen. Manchmal suhlt man sich halt zu sehr in der Schwüle amerikanischer Nester, so wie es hier der Fall ist. Es spricht auch nicht für die Handlung und Bearbeitung, wenn sich eine Spielzeit von gerade mal 45 Minuten mehr zieht, als die der vorherigen Fälle, die eher eine Laufzeit von rund einer Stunde haben. Ich will nicht sagen, dass die Story schlecht ist oder langweilt, aber hier war sicherlich mehr drin, von Raymond Chandlers Werken erwartet man ein wenig mehr. An der Sprecherriege liegt es jedenfalls nicht, dass dieser Krimi nicht so ganz überzeugen will. Hans Peter Hallwachs ist erneut in der Hauptrolle zu hören, diesmal als John Carmady, was er auch sehr gut macht und dass ihm die harten Typen liegen, das hat er eindrucksvoll im vorherigen Hörpiel bewiesen. Mich störte diesmal aber, dass er zu oft auch als Ich-Erzähler im Einsatz ist und er als dieser gerne mal vor sich hin quatscht und so reichlich Tempo rausgenommen wird. Es mischen hier noch weitere Könner mit, unter anderem auch Christian Brückner, der aber leider etwas untergeht, was an der Rolle an sich liegt, denn er kommt nicht unbedingt häufig vor, auch wenn der Fokus eigentlich auf ihm liegen sollte. Weitere namhafte Sprecher sind Alf Marholm, Sabine Postel, Walter Laugwitz, Horst Hildebrand, Helmut Wöstmann und Co. und eigentlich dürfte bei einer solchen Riege nichts anbrennen, doch der Funke will hier nur bedingt überspringen, was primär an der Bearbeitung liegen dürfte. Eine sehr unspektakuläre Untermalung wird hier präsentiert, aber das ist eigentlich auch typisch für diese Geschichten. Normalerweise lässt man sowieso primär Handlung und Sprecher wirken, hier hätte eine etwas mitreißendere Musik vielleicht gar nicht geschadet, um so der trägen Bearbeitung entgegen zu wirken. Wie dem auch sei, hier wird primär eine ordentliche Geräuschkulisse aufgefahren, mit der man gut leben kann, ansonsten fällt dieser Bereich eher zweckdienlich aus. Schwächer als die vorherigen beiden Fälle, ansonsten eine durchaus hörbare, wenn auch nicht sonderlich starke Produktion. Schlechte Unterhaltung klingt zwar anders, aber durch die anderen Chandler-Vertonungen weiß man halt, dass es besser geht. Unterm Strich ein solides Hörspiel! Der Link: |