Pete Anglich (Ulrich Pleitgen) ist vom Rauschgiftdezernat und versteht sein Handwerk. Er ermittelt in Watts, dem Armenviertel von Los Angeles und hier geht es richtig zur Sache. Von der Sonnenseite L.A.s ist hier nicht viel zu merken, im Gegenteil, hier herrscht das Zwielicht vor und Anglich hat alle Hände voll zu tun. In der Noon Street trifft er auf ein verängstigtes Mädchen, das der Auslöser für seinen neuesten Fall darstellt. In was ist die junge Frau da nur hinein geraten und kann Anglich ihr helfen?- Meinung - Der DAV hat immer ein gutes Händchen für Hörspielsammlungen, das wird diesmal mit der Chandler-Box unter Beweis gestellt. Fünf Einsätze für harte Jungs und ganze Kerle aus den verschiedensten Produktionsjahren werden hier präsentiert, aber sie haben alle einiges gemeinsam, denn sie sind von Raymond Chandler, sie präsentieren knallharte Ermittler, finstere Ganoven, hilfsbedürftige Frauen, das eine oder andere Opfer, nicht ganz legale Geschäfte und einiges mehr. Krimis alter Schule, man kann sie auch als Pulp Krimis bezeichnen, denn in diese Richtung geht es, die kurzweilig und packend erzählt werden, sich gerne mal in ihrem eigenen, stickigen Dunst suhlen, Stereotypen und Klischees zu bieten haben, aber genau das erwartet man ja auch. Der Fall an sich und die knackige Bearbeitung mit einer Spielzeit von 54 Minuten kommen sehr kurzweilig und auch spannend rüber, in der Hinsicht wird gute Krimiunterhaltung geboten. Wenn schon harte Kerle im Fokus stehen, dann müssen auch markante Stimmen her, die diesen Charakteren auch das passende Leben einhauchen. Hier mischt Ulrich Pleitgen in der Hauptrolle mit und der ist alleine schon ein Grund, hier rein zu hören, aber es kommt noch besser. Mit Wolfgang Condrus hat man einen Erzähler am Start, der nicht nur zusätzlich Coolness mit rein bringt, sondern auch das Tempo etwas raus nimmt. Moment mal, Tempo raus nehmen? Ja, richtig, denn so wird das Hörspiel breiter, etwas lässiger, so muss das bei einem derartigen Werk auch sein, denn es wird in diesem Fall nicht langweiliger. Das reicht nicht an markanten Stimmen? Keine Sorge, denn es kommen noch einige mehr zum Zuge, nämlich Bodo Primus, Hellmut Lange, Rolf Schult, Walter Renneisen, Heinz Schimmelpfennig und Co., stimmlich kann man sich hier also auf einiges gefasst machen, das ist ein wahres Fest. Der Fokus liegt auf den Stimmen, die Untermalung fällt nämlich sehr zweckdienlich aus und drängt sich nicht in den Vordergrund, was die Story auch noch deutlich mehr wirken lässt. Dennoch hängt eine schwüle, drückende, düstere Stimmung und Atmosphäre in der Luft, somit wird in diesem Bereich auch alles richtig gemacht. Für Krimifreunde eine sehr interessante Sache, ein spannender und kurzweiliger Fall, von tollen Sprechern vorgetragen, das gefällt. Wer auf Krimis alter Schule steht und es "pulpig" mag, der dürfte hier auf seine Kosten kommen und sich gut unterhalten fühlen. Der Link: |