Meyer Landsman könnte sich sicherlich ein schöneres Leben vorstellen, denn er ist so ziemlich am Ende. Seine Ehe ist kaputt, er säuft mit Hingabe und beruflich lief es auch schon mal deutlich besser. Nun hat er eine neue Cheffin und die ist zu allem Überfluss auch seine Exfrau, übler kann es für Landsman eigentlich nicht kommt, doch genau das passiert. Die ungelösten Fälle türmen sich und es gibt kaum Aussicht auf Besserung und dann wird auch noch ein Schach-Wunderkind in dem Hotel ermordet, in dem Landsman haust. Wird er den Fall lösen können? Es scheint mehr dahinterzustecken, denn er wird dazu gedrängt, den Fall doch besser zu den Akten zu legen. Meyer Landsman ermittelt auf eigene Faust weiter!

- Meinung -

Michael Chabon liefert hier ein Werk ab, das durchaus Züge eines Pulpromans hat, dass aber einiges an Tiefgang besitzt und zudem sehr spannend und kurzweilig erzählt wird. Auf eine ganz eigene Art und Weise kann diese Story unterhalten, was aber vor allem auch an dem Protagonisten und regelrechten Antihelden Meyer Landsman und einer ganzen Menge cooler Sprüche liegt, die den Hörer um die Ohren gehauen werden. Hier wird gerne mal jiddisch geflucht, dazu gibt wird auch ein recht eigenwilliger Humor abgeliefert und so bekommt dieser Krimi eine ganz eigene Note. Ungewöhnlich, interessant und spannend, inhaltlich eine tolle Angelegenheit.

Ich kann mir kaum einen passenderen Sprecher als Armin Rohde für diese Produktion vorstellen, er liefert einfach eine tolle Darbietung ab. Er spricht teilweise sehr schnoddrig, vor allem wenn Meyer Landsman in den Fokus gerückt wird und diese Art passt einfach zum Charakter, da zieht Rohde alle Register. Er schafft es auch die anderen Person mit einem eigenen Klang zu versehen, wobei es bei seiner tiefen und markanten Stimme natürlich hier und da mal Probleme gibt, wenn er Frauen sprechen soll, aber das geht schon in Ordnung und man merkt deutlich, wenn das der Fall ist. So dürfte die Hörerschaft keine Verständnisprobleme haben und stets wissen, mit welcher Person sie gerade zu tun hat.

Es gibt ein Titellied, das immer wieder in kurzen Auszügen am Ende von jeder CD gespielt wird. Dabei handelt es sich um jiddische Klänge und passender kann es gar nicht zugehen. Das sorgt für reichlich Flair, auch wenn ich nicht direkt von einer inszenierten Lesung reden würed, das ist sie definitiv nicht. Dennoch gibt es so zusätzlich etwas Atmosphäre, das wurde gut gelöst.

Ein ungewöhnlicher Krimi vom Pulitzerpreis-Gewinner Michael Chabon, der sehr lässig, aber auch mit einer gewissen Härte versehen daherkommt und von Anfang bis Ende gut und spannend unterhalten kann. Ich kann dieses Hörbuch nur empfehlen, eine erstklassige Story, sehr gut vorgetragen, ein abwechslungsreiches Werk!

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