Um 1940 herum nimmt die Pest in der algerischen Hafenstadt Oran ihren Lauf. Die Ratten treiben dort ihr Unwesen und mit ihnen nimmt die schreckliche Krankheit ihren Anfang, bis sie vollends ausbricht und wütet. Kann man sie aufhalten? Es sieht nicht danach aus, die Zahl der Opfer steigt unaufhaltsam an und ein Ende scheint nicht in Sicht zu sein. Der Arzt Dr. Bernard Rieux (Götz Schubert) will sich der allgemeinen Lethargie nicht anschließen und stemmt sich mit einer kleinen Gruppe von Mitstreitern mit aller Macht gegen die Bedrohung. Wird man ein Heilmittel gegen die Pest finden?
- Meinung -
Albert Camus Werk in einer Hörspielbearbeitung von Felix Partenzi, die Frank-Erich Hübner als Regisseur dementsprechend umgesetzt hat. Der nahezu aussichtslose Kampf gegen die Pest wird hier eindrucksvoll und bildgewaltig dargestellt, die 139 Minuten Spielzeit merkt man kaum, so sehr zieht einen die Geschichte in den Bann, es geht hochspannend, dramatisch und auch traurig zu, ein wirklich faszinierendes Werk. Man fiebert im wahrsten Sinne des Wortes mit den Protagonisten wie Dr. Bernard Rieux, Jean Tarrou und Co. mit, die gesamte Zeit über hofft man, dass sie ein wirksames Gegenmittel gegen die Pest finden und das Ende dürfte einem noch zusätzlich zu schaffen machen. Inhaltlich ist diese Hörspiel schon mal eine mächtige Angelegenheit, die niemanden kalt lassen dürfte.
Götz Schubert ist mir bisher noch nicht als Sprecher in Hörspielen untergekommen und dafür macht er doch einen erstklassigen Job, der keine Wünsche offen lässt. Doch nicht nur er glänzt, auch seine Kolleginnen und Kollegen leisten unter der Regie von Frank-Erich Hübner Großes, anders kann man das nicht nennen. Jürgen Tarrach, Jürgen Thormann, Gerd Wameling, Horst Mendroch, Tilo Schmitz, Viktor Neumann, Wolf-Dietrich Sprenger, Friedhelm Ptok, Nina Weniger und viele mehr hinterlassen einen hervorragenden Eindruck und ihre Performances sind sehr stark, einfühlsam, tiefgehen, einfach eine rundum gelungene Angelegenheit, an der es rein gar nichts auszusetzen gibt.
Die Untermalung von Haarmann ist stellenweise zwar etwas eigenwillig, aber stets treffend und sie transportieren den Schrecken der Pest sehr passend und überzeugend. Teilweise kommt das Hörspiel unglaublich düster, bedrückend und beklemmend rüber, da wurde also auch ganz Arbeit geleistet und die Untermalung trägt nicht gerade unerheblich dazu bei, dass Camus Werk so mit all seinen Facetten transportiert wird.
Eine sehr starkes Hörspiel und wer nicht zum Lesen von Albert Camus Werk kommt, sollte sich diese Adaption nicht entgehen lassen. Wer denkt, dass es sich hier um eine dröge Literaturumsetzung handelt, der irrt gewaltig. Spannend, dramatisch, packend, dazu erstklassig umgesetzt, sollte man gehört haben!
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