Was für ein seltsamer Fund, den Commissar Montalbano (Gerd Wameling) in einer Höhle macht. Ein Paar, in inniger Umarmung, wird vorgefunden, doch das ist schon seit 50 Jahren tot. Es sind die Schlafenden, doch was hat es mit dieser gestellten Szene auf sich und was bedeutet der lebensgroße Hund aus Terracotta, der sich ebenfalls dort befindet? Fragen über Fragen und zu allem Überfluss hat es der Commissario noch mit der Mafia zu tun. Zuviel des Guten? So schnell gibt Montalbano natürlich nicht auf, im Gegenteil, in typischer Manier verbeisst er sich in diesen Fall.
- Meinung -
Der zweite Fall des ungewöhnlichen Commissarios aus der Feder Andrea Camilleris. Alle Zutaten sind wieder mit dabei, ein seltsamer Aufhänger, ein nahezu unlösbarer Mord, dazu aber noch die Mafia und die eine oder andere Macke des Commissarios, die jedem Fall das gewisse Etwas verleiht. Langweilig wird es nie, trotz einer Spielzeit von über 100 Minuten, was aber zeigt, dass zu einen der Alltag Montalbanos, als auch der Fall an sich von Anfang bis Ende extrem spannend und unterhaltsam ist und das kann nicht jede Genre-Produktion von sich behaupten. Camilleris Vorlagen sind aber IMMER pures Gold und das Flair Italiens kommt ebenfalls jedesmal auf den Punkt genau rüber. Zur erstklassigen Umsetzung es Stoffes sorgt natürlich auch die Bearbeitung Daniel Grünbergs, der der Produktion ein Tempo verleiht, das für ein Radiohörspiel schon fast erschreckend hoch ist. Diese Zutaten sorgen jedenfalls dafür, dass sowohl Story, als auch Bearbeitung überzeugen können.
Eine sehr starke Sprecherriege und meiner Meinung nach sogar die bisher beste der Serie. Neben den wie immer hervorragend aufgelegten Sprechern in den Haupt- und wiederkehrenden Rollen, nämlich Gerd Wameling als Commissario Montalbano, Horst Mendroch als Erzähler und Frauke Poolmann als Livia, tauchen hier auch ein paar größere Namen auf. Rolf Schult dürfte der größte von ihnen sein und selbst sein kurzer Auftritt zeigt, welche Präsenz er mit seiner extrem markanten Stimme hat. Dann hätten wir da noch Klaus Herm, Ernst August Schepmann, Charles Wirths, Horst Hildebrand und viele weitere, die bis in die kleinste Rolle zeigen, wie gut sie sind und unter der Regie von Leonhard Koppelmann holen sie alles aus sich raus.
Henrik Albrechts Musiken verleihen der Serie ein ganz eigenes Flair und sie schaffen es, dass die Atmosphäre und auch die Hitze Italiens auferstehen und die perfekte Stimmung erzeugen. Geigen und Trompeten herrschen vor, dazu noch passende Effekte und Geräusche, in der Hinsicht hebt sich die Serie ebenfalls von den teilweise etwas kargen Radioproduktionen ab.
Großartige Krimiunterhaltung, die ich uneingeschränkt empfehlen kann, für mich gehören die Fälle des Commissarios Montalbano einfach zum Pflichtprogramm und wer komplexe, spannungsgeladene Fälle mag, der wird Andrea Camilleris Ermittler mit den unorthodoxen Methoden einfach lieben!
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