Commissario Montalbano kommt zu seinem neuesten Fall wie die Jungfrau zum Kinde, denn er entdeckt zufällig an einem Morgen ein totes Pferd am Strand, das dort qualvoll verendet zu sein scheint. Seine Neugier ist geweckt, doch bevor es richtig mit den Ermittlungen losgehen kann, verschwindet das Pferd. Anscheinend hat es jemand abgeholt und "entsorgt", aber wer steckt dahinter? Etwa auch der Mörder? Erste Nachforschungen führen zum Züchter Lo Duca, der einige Leichen im Keller zu haben scheint und nicht nur die eines Pferdes, sondern auch die eines Stallburschen, der auf seltsame Art und Weise zu Tode kam. Die ganze Angelegenheit wird immer mysteriöser und Montalbanos Jagdinstinkt ist geweckt!
- Meinung -
Ich nehme es direkt vorweg, diesmal unterhält mich der Commissario Montalbano nicht so gekonnt wie sonst, was sich aber auch nur schwer in Worte fassen lässt. Diesmal will mich der Fall einfach nicht so packen, die Spannung kommt nicht so deutlich und spürbar auf, wie man es von den anderen Erlebnissen Montalbanos aus der Feder Andrea Camilleris kennen dürfte. Sicher, die Abenteuer des Commissarios sind nie sonderlich spektakulär, doch dieser hier hätte ruhig mehr Action und einen größeren Rahmen vertragen können, denn alles in allem geht es für meinen Geschmack hier doch etwas zu ruhig zu. Zwar sind insgesamt wieder all die Dinge mit von der Partie, die Camilleris Erfolgskommissar ausmachen, die Witzeleien mit seinen Kollegen und Untergegebenen, seine Essgewohnheiten, die Kulissen, doch am Ende will der Funke nur bedingt überspringen.
Das hat auch nichts damit zu tun, dass Gerd Wameling nicht mehr der Erzähler ist, auch wenn ich mir den Wechsel nicht wirklich erklären kann, da Wameling eigentlich Commissario Montalbano IST. Nun ist Bodo Wolf am Start und er macht seine Sache auch sehr gut und von der Stimmfärbung her nehmen er und Wameling sich ziemlich wenig und auch die Art und Weise wie Wolf vorträgt, passt bestens zu den Fällen Montalbanos. Wie gesagt, an diesem Wechsel liegt es nicht, dass dieses Hörbuch nicht so ganz überzeugen will, wie man es sonst von Camilleris Protagonisten kennt. Die Betonungen sitzen, man kann die Charaktere gut auseinander halten, wobei das bei Wameling noch etwas besser war, aber alles in allem ist die Leistung Wolfs sehr gut.
In Sachen Musik bleibt alles wie gehabt, das für die Serie bekannte Titelstück kommt zum Zuge und am Ende einer CD wird es ebenfalls nochmal eingespielt, eine Untermalung während und zwischen den Szenen gibt es aber nicht.
Das Problem ist der Inhalt, der mich nicht mitreißen konnte, obwohl ich ein riesiger Fan Commissario Montalbanos bin. Der Fall geht aber leider nur mit angezogener Handbremse voran und ist einfach zu unspektakulär. An der Umsetzung gibt es dagegen nichts auszusetzen, fängt aber das inhaltliche Problem nicht auf. "Die Spur des Fuchses" dürfte lediglich etwas für den harten Fankern Montalbanos sein!
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