Eine junge Frau wird ermordet, doch die Identität kann nicht ermittelt werden, ihr Gesicht ist vollkommen entstellt worden. Es gibt nur einen Anhaltspunkt und das ist der kleine tätowierte Schmetterling auf ihrer Schulter. Commissario Montalbano steht vor einem Rätsel und eine Lösung ist zunächst nicht in Sicht, bis er weitere Nachforschungen anstellt. Anscheinend war das Opfer ein Teil einer Gruppe russischer Flüchtlinge, die der Prostitution entgehen wollten. Doch in Italien hat sie etwas anderes erwartet, nämlich der Tod!
- Meinung -
Ein sehr schwieriger Fall für den Commissario, aber leider auch nicht ganz so unterhaltsam, wie man es sonst von ihm und seinen Einsätzen kennt. Es mag paradox klingen, aber auf mich hatte es den Anschein, als wolle Camilleri hier krampfhaft die Leichtigkeit der sonstigen Fälle reinbringen, doch es wirkt zu gewollt, so dass die Geschichte daran scheitert. Schlecht ist der Fall an sich nicht, doch das gewisse, für Montalbano typische "Etwas" will nicht so recht aufkommen und fehlt einfach. Schade, ein solider Krimi, mehr aber auch nicht, wobei man aber auch sagen muss dass die ca. 252 Minuten zwar nie langweilig rüberkommen, aber insgesamt nicht den Erwartungen gerecht werden.
In einer Hinsicht gibt es aber nichts zu beanstanden und das ist nämlich die Leistung von Gerd Wameling, der wieder mal einen richtigen guten Job macht. Er ist und bleibt die Stimme Commissario Montalbanos, daran gibt es keinen Zweifel und ob er ihn in den Hörspielen spricht oder ganze Lesungen vorträgt, er leistet immer tolle Arbeit. Sehr facettenreich und nuanciert geht er zu Werke und schafft es, den meisten Charakteren einen eigenen Klang zu verleihen. Man hört auf jeden Fall immer heraus, wann Montalbano spricht und wann die anderen Personen agieren, das ist wirklich stark gelöst.
Am Anfang und am Ende einer CD gibt es das bereits bekannte Musikstück, das immer bei dieser Serie zum Einsatz kommt, mehr oder weniger das akustische Markenzeichen. Das war es auch schon an Untermalung, deshalb würde ich nicht von einer inszenierten Lesung reden und die meiste Stimmung kommt durch die Ausführungen des Erzählers auf.
Leider ist dieser Fall nur hörbar, von gut oder schlecht will ich nicht reden. Man hat mittlerweile einfach eine gewisse Erwartungshaltung und diese wird von dem hier vorliegenden Fall des Commissarios nicht ganz erfüllt. Wer ohne Montalbano nicht mehr leben kann, der soll zugreifen, aber keine zu hohen Erwartungen haben, das Raubein hat schon bessere Fälle erlebt.
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