Commissario Montalbano (Gerd Wameling) will eigentlich nur entspannen und ein wenig schwimmen gehen, doch dann stößt er mit einer Person zusammen, die im Wasser...treibt. Ein toter Mann, doch hier handelt es sich nicht um ein Unfallopfer, es handelt sich um einen ermordeten Menschen. Schusswunden geben darauf eindeutige Hinweise und nun macht sich Montalbano an die Arbeit, um die den oder die Mörder ausfindig zu machen. Dabei kommt er einer großen Sache auf die Spur, die vielleicht sogar für ihn eine Nummer zu mächtig ist oder wird der Commissario auch diesen Fall lösen können?

- Meinung -

Endlich wieder eine Hörspielvertonung mit Commissario Montalbano, doch diesmal ist nicht der SWR dafür verantwortlich, sondern das Deutschlandradio. Was ist anders? Ganz klar, die Spielzeit ist um ca. die Hälfte verringert worden und das ist nicht unbedingt zum Vorteil für diese Produktion. Sicherlich ist nun alles etwas temporeicher und flotter inszeniert worden, aber gerade die leichte Trägheit der SWR-Produktionen hat das italienische Leben hervorragend umgesetzt und auch die Schwüle des südländischen Wetters überzeugender in Szene gesetzt. So kommt es einem vor, als wenn Montalbano es unnötig eilig hat und weniger Tempo wäre sinnvoller gewesen. Der Fall an sich ist aber spannend und logischerweise kurzweilig, alles andere wäre eine Überraschung gewesen.

Gerd Wameling spricht wieder den Commissario Montalbano, damit ist die halbe Miete schon im Sack. Dafür muss man aber auf die restlichen Besetzungen des SWRs verzichten, was schon schade ist, doch auch diese Besetzungsliste hat einige Hochkaräter zu bieten, die für ein hohes Niveau sorgen. Udo Schenk ist in der Rolle des Dr. Pasquano zu hören, ein wirklich passender Einsatz Schenks, der hier eine durchweg gelungene Leistung bietet. Alroundtalent Stefan Kaminski mischt hier ebenfalls mit, wobei mir seine Stimme ein wenig zu sanft für eine derartige Produktion vorkommt. Sein Einsatz in allen Ehren, aber in der Rolle hätte ich mir einen anderen Sprecher gewünscht, an Kaminskis Leistung liegt es jedenfalls definitiv nicht. Besonders gut hat mir Heinz-Werner Krähkamp als trotteliger Assistent Fazio gefallen, der diesen Charakter bestens in Szene setzt, ein Gewinn für dieses Hörspiel. Mit Antje von der Ahe, Udo Kroschwald, Maria Hartmann und Co. sind weitere bekannte Stimmen mit an Bord, in der Hinsicht kann diese Produktion überzeugen.

Henrik Albrecht ist hier nicht der Musiker, ein unersetzlicher Verlust für die Vertonungen der Abenteuer des Commissarios? Nein, nicht ganz, denn Andreas Bick macht ebenfalls einen guten Job und bringt das italienische Flair mit seinen Klängen schön rüber. Hätte man sich bei der Umsetzung mehr Zeit gelassen, so wäre die drückende Schwüle sicherlich noch besser rübergekommen, aber auch so geht es hier ziemlich atmosphärisch zu und die gelungenen Einsätze von Geräuschen und Effekte tragen dazu bei.

Nicht ganz so stark wie die SWR-Montalbanos, aber immer noch sehr ordentliche und unterhaltsame Krimikost. Fans des Commissarios dürften recht zufrieden und vor allem auch froh sein, dass ihr alter Haudegen Montalbano wieder da ist und in einer Hörspielfassung ermittelt.

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