Was zum Teufel ist Caines (Torsten Michaelis) Problem? Sicher, er hat da so seine Mühen Vergangenheit und Gegenwart unter einen Hut zu bringen und die Realität ist für seine geschundene Seele auch nicht unbedingt die Ebene, auf der er sich momentan sicher bewegt. Wie kann er nur aus diesem Dämmerzustand entkommen und was ist sein Ziel im Leben? Dann taucht Linda Watkins (Claudia Urbschat-Mingues) auf und bittet Caine um Hilfe, doch der benimmt sich wie das arrogante Macho-Arschloch, das er nun mal ist. Nun ist er am Scheidepunkt angekommen, soll er Linda helfen oder...ja, was soll er nur mit ihr anstellen? Kartaan (Lutz Riedel) hat da sicherlich eine Idee!

- Meinung -

Ich muss ganz ehrlich sagen, die grosse Story wird hier eigentlich nicht geboten, dafür gibt es die ganze Zeit aber mächtig was auf die Zwölf des Hörers. Fast ohne Unterbrechung wird Action geboten, knackige und derbe Sprüche, die nicht jedermanns Geschmack treffen dürften und einen einmaligen Mix aus Fantasy, Grusel und Thriller. Manchmal frage ich mich aber ernsthaft, wie Günter Merlau es verantworten kann den Hörer mit einem derartig mörderischen Tempo zu überfahren. Caine dürfte wohl so ziemlich das "schnellste Hörspiel" überhaupt sein, wer verschnaufen will, der kann besser in "Hör-Rente" gehen, denn wer nur eine kurze Auszeit nimmt, der hat schon verloren. Highspeed ist Trumpf, was aber diesmal wohl auf Kosten des Inhalts ging. Erst gegen Ende gibt es eine Wendung, die schon ziemlich schockiert, doch das ist nun mal Caine. No shock, no fun!

Ich konnte bei den Sprechern mal wieder keine Fehltritte feststellen, Günter Merlau achtet scheinbar penibel darauf, dass niemand aus der Reihe tanzt. Bei Hochkarätern wie Lutz Riedel, Torsten Michaelis, Klaus Sonnenschein, Kaspar Eichel und vielen weiteren muss man das vermutlich auch gar nicht, trotzdem hört man deutlich, dass hier mit sehr viel Mühe und Liebe zum Detail gearbeitet wurde, der Hörer wird es Günter Merlau sicherlich danken. Besonderes Highlight dieser Folge dürfte sicherlich das Zusammenspiel am Ende der Produktion sein, denn da geben sich erst Torsten Michaelis und Claudia Urbschat-Mingues kräftig etwas "auf das Maul" und danach übernimmt Lutz Riedel als Kartaan die Initiative und dann wird der Hörer seinen Mund erstmal wieder zukriegen müssen, denn die Kinnlade wird bestimmt runterklappen.

Wer dachte, dass es in Sachen Sounds und Untermalung nicht noch besser werden kann, der hat sich geirrt, denn was jetzt kommt, ist einfach der helle Wahnsinn. Neben diversen Klängen von Günter Merlau himself, die nicht selten aus der Reihe tanzen und der Folge ihr eigenes Flair verliehen, kommen diesmal Musiken von Mnemic, einer dänischem Metalband zum Einsatz und diese lassen den Adrenalinpegel in die Höhe schießen. Wer dieses Werk beim Autofahren hört, der sollte besser auf das Tempolimit achten. Einfach ausgedrückt kann man sagen, dass Caine mörderisch dröhnt!

Inhaltlich erst gegen Ende wirklich packend, doch technisch ein wahres Teufelswerk. Wem die ersten beiden Folgen gefielen, der wird auch nicht um das dritte Abenteuer Caines herum kommen. Die Serie sorgt auch weiterhin für Furore und sie ist wahrlich nichts für schwache Nerven, denn das hier dürfte wohl die perfekte Symbiose aus Hörspiel und Gewalt sein. Steven Caine würde wohl "Kauf das Hörspiel, du blöder Wichser!" sagen.

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