Was zunächst als Spass unter jungen Leuten beginnt, wird ganz schnell zu bitterem, tödlichen Ernst. Die Legenden um das Monster von Burg Frankenstein scheinen nämlich der Wahrheit zu entsprechen und Udo Kranzer (Konrad Halver) packt die Gelegenheit beim Schopfe. Mit seinen Freunden macht er sich auf zur Burg, doch im Hintergrund hat er bereits seine Pläne geschmiedet. Die Gruppe wird Zeuge, wie er das unheimliche Monster zu neuem Leben erweckt und es sich den Weg in die Freiheit bahnt. Wird man es aufhalten können, bevor es zu morden beginnt? - Meinung - Dreamland will nach drei bisher eher durchschnittlichen Hörspielen endlich den grossen Wurf schaffen und sich etablieren und qualitativ ansprechendere Produktionen abliefern. Dies wollen sie vor allem mit grossen Namen erreichen. Hätten sie am besten mal direkt mit H.G. Francis, wenn er schon zur Verfügung stand. Als Bearbeiter der Vorlagen hätte er sicherlich eine gute Figur gemacht, denn es gibt immer wieder mal Längen, die nicht hätten sein müssen. Natürlich war schon vorher klar, dass Dan Shockers Stories nicht gerade pures, literarisches Gold sind, doch etwas rasanter und spannender hätte es schon sein dürfen. Es ist nicht böse gemeint, aber man hätte diesen Teil der Produktion eventuell doch besser erfahrenen Leuten überlassen und sich dann das Handwerk abschauen können. Mac Kinsey hat immer und immer wieder gezeigt, dass man bei Dreamland nicht so ganz genau weiss, wann man die eine oder andere Szene besser rauswerfen sollte und hier ist es, auch wenn man sich schon verbessert zeigt, leider auch so. Storytechnisch bleibt eine Art "Monster-Hatz" übrig, die es zwar schon recht häufig gab, aber wer auf recht altbackenen Trash steht und gerne B-Movies schaut, der wird sich jedenfalls von der Handlung her relativ gut unterhalten fühlen. Dieses Hörspiel beweist mal wieder sehr gut, dass Namen allein keine Sicherheit bringen und jede Produktion direkt zu einem Top-Hörspiel werden lassen. Woran scheitert es? Ganz einfach, entweder wurde ein Sprecher in eine absolut falsche Rolle gesteckt (Konrad Halver als Udo Kranzer) und er muss sich verstellen und klingt brutalst künstlich, was die Rolle wenig glaubhaft macht oder sie klingen teilweise schon sehr emotionslos und kurbeln ihren Text runter, was z.B. bei Christian Rode und Norbert Langer der Fall ist. Das möchte ich nicht mal an den Sprechern selber festmachen, denn die verstehen ihr Handwerk, das haben sie mehr als oft genug bewiesen. Ich sehe das Problem eher bei der Regie und die Unerfahrenheit im Umgamg mit diesen namhaften Profis. Aus denen werden nicht die Performances rausgekitzelt, die man von ihnen kennt, was schon schade ist. Anders dagegen Fabian Harloff, Rainer Schmitt, Andreas von der Meden und Heidi Schaffrath, die einen wirklich guten Eindruck hinterlassen, daran gibt es nichts zu rütteln. Wie ist es aber mit meiner Befürchtung, dass die "Laien" aus dem Hause Dreamland die Darbietungen der Profis runterreissen könnten? Sagen wir mal so, die Männer wirken relativ gut und fügen sich nahezu problemlos ein, aber bei den Frauen kriegt man es mit dem Grauen zu tun, so hart sich das auch anhören mag. Da wird heftigst abgelesen, die Stimmen sind eine Zumutung und alle(!) klingen hölzern. Will man eine homogene Mischung haben, dann muss man sie aus der Besetzung rausnehmen und durch talentiertere Sprecherinnen ersetzen. Entweder besetzt man die Nebenrollen mit Freunden, Bekannten und Verwandten oder man setzt auf Qualität, gibt etwas mehr Geld aus und liefert dafür aber auch ein Top-Produkt ab oder man bietet dem Hörer das, was nun dabei heraus kam. Man wollte die Zeiten eines Carsten Bohn aufleben lassen und damit den "Geist der alten Hörspiele" erneut ins Leben rufen. Hätte auch geklappt, denn mit Tom Steinbrecher hat man einen äusserst kompeteten Mann ins Studio geholt, der nicht nur Fan von Carsten Bohns Klängen ist, sondern diese auch gekonnt "replizieren" kann bzw. neue Stücke erschafft hat, die sich recht ähnlich anhören. Tolle Idee, doch wie wäre es, wenn man dieses auch ebenso toll umgesetzt hätte? Toms Musiken, wenn sie denn zum Einsatz kommen, werden viel zu leise eingespielt und dann auch noch zu selten. Da würde ich doch glatt mal behaupten, dass das ein Schuss in den Ofen war und man sich gar nicht bewusst ist, was für ein Potential man besitzt. Also, demnächst bitte mehr Musik und vor allem lauter, dann klappt es auch mit dem "alten Flair". Was die Disco-Szene betrifft und die dort laufende Musik, so hätte man sich die auch sparen können. Solche Musiken haben nichts in einem Hörspiel zu suchen, dass eine alte Vorlage hat und auch alt wirken soll, also ist moderne Musik nicht sehr sinnig. In Zukunft sollte man die musikalische Begleitung und Untermalung einfach vollständig in Tom Steinbrechers Hände legen, damit fährt man vermutlich deutlich besser. Was die Effekte betrifft, so wird hier grösstenteils alles richtig gemacht, bis auf Kleinigkeiten gibt es nichts zu meckern. Die Aufmachung ist schlicht, aber passend, lediglich am Titelbild sollte man arbeiten. Das Cover sieht nämlich einfach zu verschwommen und "schmierig" aus, ob das ein 3D-Effekt sein soll oder nicht, das zieht leider nicht. Ein "schärferes" Cover wäre wünschenswert, das Motiv geht in Ordnung. Ein verdammt holpriger Auftakt und man kann festhalten, dass das Experiment mit namhaften Sprechern in die Hose gegangen ist. Ist zwar ganz nett diese Damen und Herren mal wieder zu hören, doch diese sollte man auch dementsprechend in Szene setzen, was meistens nicht gelungen ist. Dazu kommen noch zahlreiche Kinderkranheiten, die es so schnell wie möglich auszumerzen gilt. Wird dies nicht gelingen, dann kann man bereits jetzt das Jahr 2005 als "Dreamland-Jahr" abhaken. Dieses Hörspiele dürfte eher was für die Hörer sein, die auch schon Mac Kinsey toll fanden, denn auf diesem Niveau bewegt man sich auch weiterhin, ob Profis am Werk sind oder nicht. Gute Ansätze sind da, auf denen man aufbauen muss, damit es doch noch was mit dieser Serie wird und Dreamland durchstarten kann. Der Link: |