In London geht ein Serienmörder um, der eine ganz eigenwillige Marotte an sich hat, denn bevor er seine Opfer um die Ecke bringt, packt er ihnen die Koffer. Was hat es mit diese komischen Eigenart auf sich und welches Motiv hat der Mörder? Inspektor Finch (Joachim Hansen) hat jedenfalls alle Hände voll und zu tun und fragt sich, was der undurchsichtige Dr. Bransby (Leonard Steckel) mit der Sache zu tun hat und welche Rolle die Droge Meskadrin spielt. Fragen über Fragen und über all diesen Dingen schwebt das Geheimnis der schwarzen Koffer.
- Meinung -
Wie der Vater, so der Sohn und das trifft auf Bryan Edgar Wallace definitiv zu, denn den Namen "Bryan" hätte man aus dem Titel auch ruhig streichen können, aufgefallen wäre es wohl nicht, denn der Sohn bleibt dem Stil seines Vaters absolut treu und somit dürfte die Hörerschaft auch umgehend wissen, was sie hier erwartet. Die Krimis werden nach einem bekannten Schema angegangen, es gibt zwielichtige Gestalten, einen seltsamen Aufhänger, dazu geht es um diverse Machenschaften, in diesem Fall Drogen, dazu wird wild durch die Gegend geheiratet bzw. armen, unschuldigen Frauen der Hof gemacht und sie geraten selber in Gefahr und am Ende des Tages kriegt der Held die Braut. Die ganze Angelegenheit mit einem laut zwinkernden Auge erzählt, man kann den Fall durchaus auch als "cheesy" und "corny" bezeichnen, ohne dass dieser dadurch abgewertet wird, denn wer die alten Krimischinken mag, der wird sich hier gut und spannend unterhalten fühlen und die Bearbeitung durch Susa Gülzow ist einmal mehr gelungen, es wird eine kurzweilige Stunde Krimispaß geboten.
Es standen damals tolle Schauspieler mit nicht minder tollen Stimmen vor der Kamera, einige von ihnen haben auch Hörspiele gesprochen, unter anderem die beiden Hauptdarsteller Senta Berger und Joachim Hansen, die von Chris Howland Unterstützung erfahren. Letztgenannter ist noch ziemlich jung, wie man den Filmfotos im Booklet entnehmen kann, aber seine Stimme ist unverkennbar und sein Akzent nicht zu überhören. Er wird hier als kauziger Schotte dargestellt und dafür geht seine ganz eigene Art des Sprechens vollkommen in Ordnung, wobei es stellenweise so klingt, als sei er nicht ganz sattelfest in Sachen Text gewesen, aber das unterstreicht den doch recht humorigen Charakter, den diese Filme einfach haben. Diese Züge werden durch den Erzähler noch deutlich verstärkt, denn Norbert Langer hat man doch ziemlich witzige und süffisante Texte geschrieben, die er auch ebenso klasse rüberbringt und einfach einen tollen Job macht. Außerdem bleibt man durch seinen Auftritt der alten Schule treu und Langer passt hervorragend zu diesen Krimis.
Der Ton ist ziemlich gut, besser als gedacht und anscheinend ist das Ausgangsmaterial sehr gut erhalten worden. Dazu gibt es die passende Musik von Gert Wilden, das klingt hier alles nach den "Swingin´ Sixties", eine feine Sache.
Susa Gülzow und Sven Schreivogel beweisen einmal mehr ihr Gespür für gelungene O-Ton-Adaptionen und wem die Mabuse-Hörspiele gefallen haben, der sollte auch bei diesem Krimiklassiker aus Bryan Edgar Wallaces Feder zugreifen.
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