Der "Tätowierte Mann" hat Sicherheit nach Thesa gebracht, die Bewohner müssen nicht mehr in Furcht vor der Dunkelheit und den nächtlichen Dämonen leben. Doch die Lage schlägt völlig um, als aus dem Süden ein Heer Richtung Thesa marschiert, das ebenfalls einen sogenannten "Erlöser" präsentiert. Wie kann das sein? Hat der "Tätowierte Mann" die Thesaner angelogen oder ist er der wahre "Erlöser" und der neue Feind nur ein Hochstapler?
- Meinung -
Die Vorfreude war riesig und sie wurde durch die eine oder andere Verschiebung nicht geringer, die Erwartungshaltung war ohnehin durch den ersten Band "Das Lied der Dunkelheit" schon immens. Kann Peter V. Bretts zweiter Band der Trilogie mit dem Auftakt mithalten? Leider nein, in keinster Weise, so hart das auch klingen mag. Woran liegt das? Zum einen am sehr trägen Aufbau, erst wenn man auf der dritten CD angelangt ist, geht es einigermaßen voran, aber auch dann ist das Tempo nicht viel höher. Ebenfalls erschwert wird die Sache durch die Länge dieser Produktion, die 8 CDs mit einer Gesamtspielzeit von knapp über 700 Minuten sind einfach zuviel des Guten und die Geschichte zieht sich leider wie Kaugummi. Schade, der erste Teil war grandios, der zweite ist nicht mal halb so gut, jedenfalls fällt die Geschichte schon mal ziemlich schwach aus.
Hat man Jürgen Holdorfs Erzählweise im ersten Band noch als eigenwillig und genau deshalb als absolut passend empfunden, weil eine andere Geschichte auch einfach mal anders vorgetragen wurde, so zollt Holdorf hier auch der viel zu langen Spielzeit Tribut und seine Darbietung wirkt auf mich mindestens genauso zäh wie die Story. Hier und da kommt mal etwas Spiel in die Stimme, ansonsten fährt Holdorf fast die komplette Produktion in einer Tonlage fort. Das lullt einen beim Hören leider ein und trägt dazu bei, dass diese Produktion leider eine rundum träge und langatmige Angelegenheit sind. Schade, aber hier hätte ich mir eine energischere Performance gewünscht, die dann vielleicht noch etwas rausgerissen hätte.
Vielleicht hätten auch Musiken und Geräusche geholfen, aber dadurch wäre die Geschichte wohl nur bedingt aufgelockert worden und rasanter und aufregender wäre diese durch eine Untermalung auch nicht geworden, von daher fällt dieser Bereich auch nicht ins Gewicht, da es sich so oder so um eine reine Lesung handelt.
Schade, aber die beiden Bände unterscheiden sich wirklich wie Tag und Nacht und wer den Auftakt mochte, der dürfte hier bitterböse enttäuscht werden. Es stimmt eigentlich in keinem Bereich und sollte der letzte Band so schwach ausfallen wie dieser hier, dann brauche ich davon kein Hörbuch, leider. Mister Brett, bitte am ersten Band orientieren, danke! Eine Empfehlung für dieses Werk gibt es von meiner Seite aus jedenfalls nicht.
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