Georg Laschen (Florian von Manteuffel) ist Reporter, genauer gesagt Kriegsreporter. Er wird in den Libanonkonflikt geschickt, um von dort zu berichten und der Welt an den Schrecken des Krieges teilhaben zu lassen. Doch nicht nur der Libanon scheint in einer Krise zu sein, auch Laschen selbst hat Probleme und der Krieg sorgt dafür, dass er mit der Realität nicht mehr so klar kommt, wie es vor seinem Einsatz der Fall war. Wird der Reporter den Weg zurück in sein altes Leben finden oder muss er den Preis für diese Berichterstattung bezahlen?
- Meinung -
Eigentlich ein sehr ernstes und auch trauriges Thema, da hätte ich aber definitiv auch eine passendere und vor allem bodenständigere bzw. realistischere Umsetzung erwartet. Doch was hier abgeliefert wird ist nicht nur überlang und langweilig, der ganze Sinn geht schlicht und ergreifend baden und wird von der Spielzeit regelrecht erdrückt. Fünf CDs sind eindeutig zuviel des Guten und es wäre nötig gewesen Laschens inneren Kampf und seine Erlebnisse im Libanon in einer derartig epischen Breite erzählen müssen, da kann man gar nicht von einer Bearbeitung durch Michael Farin reden. Im Prinzip wurde das Buch so wie es ist einfach nur eingesprochen und mit Musik unterlegt, dieser Eindruck drängte sich mir jedenfalls auf. Das Potential für eine ergreifende und auch spannende Geschichte ist zweifelsohne vorhanden, doch die "Bearbeitung" macht jede Hoffnung zunichte und hinterlässt ein auf Kunst getrimmtes Werk, dass das Ziel direkt schon in der Hinsicht verfehlt hat, dass die Story nicht ordentlich transportiert wird.
Fünf Sprecher auf fünf CDs, was sagt uns das? Genau, hier handelt es sich mehr oder weniger um eine inszenierte Lesung, anders würde ich das nicht nennen. Florian von Manteuffel meistert den Großteil des Textes und immer wieder gibt es Einwürfe seiner Kolleginnen und Kollegen, unter ihnen z.B. ein Axel Milberg. Schlecht sind die Sprecher hier absolut nicht, im Gegenteil, sie erledigen ihre Arbeit absolut gewissenhaft und ordentlich, aber der Gesamtdarbietung fehlt irgendwie die Dynamik. Von Manteuffel erzählt, ein anderer Sprecher wird eingeblendet, zurück zu von Manteuffel, anderer Sprecher und so geht es fünf CDs lang zu und das kratzt kräftig an den Nerven der Hörer und es kommt kein Schwung oder Spiel rein und das ist einfach schade.
Der nächste "Klops" kommt dann im Bereich der Untermalung, denn hier hat man ebenfalls das Gefühl, dass gar keine richtige Bearbeitung stattgefunden hat. Zeitblom hat einfach Musik druntergelegt, die mehr oder weniger die komplette Spielzeit unter das Hörspiel gelegt wurde und das kann es einfach nicht sein. Irgendein avantgardistisches "Gezuppel", dass nicht mal ansatzweise zur Handlung passen will und kaum Atmosphäre aufkommen lässt und unterm Strich den Eindruck verstärkt, dass hier seitens der Macher nur auf Kunst gemacht werden soll.
Das Ziel wurde hier um Meilen verfehlt und die Produktion wird dem Thema in keinster Weise gerecht. Eine unglaublich träge, zähe und langweilige Inszenierung, die sich den Namen eigentlich nicht mal verdient hat und nicht empfohlen werden kann. So werden die Schrecken des Krieges mit Sicherheit nicht dargstellt, ein absoluter Flop auf der ganzen Linie!
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