Angela Sommer-Bodenburg
- Das Biest, das im Regen kam -
(Universal)

Captain Blitz urteilt:

Wer ist denn das schmuddelige Mädchen, das Susanne (Alexe Limbach) bei diesen Mistwetter besucht? Sie ist Luzi (Susan Klaffer), das Biest, das im Regen kam und sie stellt Susannes Welt einfach auf den Kopf. Luzi zeigt, dass sie eigentlich nichts als Ärger macht, denn sie versaut regelrecht die Wohnung von Susannes Eltern. Diese sind natürlich sauer und dafür wird Susanne bestraft, denn von dem Biest wissen sie nichts und sie würden es auch nicht glauben. Ist Luzi nur gekommen, um für Ärger zu sorgen?

- Meinung -

Angela Sommer-Bodenburg hat es einfach mit den unsympathischen Figuren, die immer das Gegenstück zum anderen Hauptcharakter darstellen. Auf der einen Seite Susanne, die schon eher sympathisch und brav rüberkommt, auf der anderen Seite das Biest Luzi, die für Chaos und Stress sorgt. Es soll so wohl gezeigt werden, dass man sich auch mal gehen lassen und Spass haben soll, doch die Frage ist, auf welche Kosten? Denn die scheint hier eher die sympathische Hauptperson zu tragen und ob das eine so gute Intention ist? Der Hörer fragt sich jedenfalls, woher das Biest eigentlich kommt und welche Absichten es hat und so wird eigentlich schon für den größten Teil der Spannung gesorgt, auch wenn sich die Sache ein wenig in die Länge zieht.

Es handelt sich hierbei wieder um eine Produktion aus dem Hause Gödde, somit sind wieder die selben Sprechern an Board, die man auch schon bei den Unterirdischen und Schokolowski hören durfte. Wie sollte es auch anders sein, sie sind erneut sehr motiviert, bringen ihre Rollen glaubhaft rüber und trotz ihrer relativ unbekannten Namen liefern sie Qualität ab. Dies wird unterlegt, dass eigentlich jeder der Teilnehmer in einem der anderen Hörspiele auch mal die Hauptrolle sprechen kann und dies lässt man mit Sicherheit keine untalentierten Sprecher machen.

Für die Musik ist ebenfalls wieder Björn Gödde verantwortlich, der sich keine Blöße gibt und stimmungsvolle Klänge auf die Beine gestellt hat, die für ausreichend Atmosphäre und Flair sorgen. Er hat halt in nahezu allen Bereichen der Produktion seine Finger drin, doch halbe Sachen muss der Hörer nicht befürchten, er hat sich richtig reingehängt und die Untermalung kann sich hören lassen. Für die Effekte gilt selbiges, diese tragen zusätzlich zu einer guten Atmosphäre bei.

Kranken die Stories von Angela Sommer-Bodenburg an den merkwürdigen Charakteren, die den Gegenpol zu den sympathischen Figuren darstellen, so kann die Produktion hier doch einiges rausreissen und weitestgehend überzeugen. Wer hier einen weiteren Klassiker wie "Der kleine Vampir" erwartet, der wird enttäuscht sein, das Biest ist eher was für den kleinen Hörhunger zwischendurch, nur bedingt empfehlenswert und nicht für jeden Hörer geeignet. Die meisten werden sicherlich lieber zum Klassiker "Der kleine Vampir" greifen und sind damit auch besser bedient, auch wenn dieses Hörspiel hier alles andere als schlecht ist, doch es will nicht so recht zünden.

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