Simon Beckett
- Obsession -
(argon)

Captain Blitz urteilt:

Bens Leben macht kaum noch einen Sinn, seine Frau stirbt urplötzlich und er muss Sarahs authistischen Sohn Jacob alleine erziehen. Doch das dicke Ende kommt erst noch, denn Ben erfährt, dass Jacob angeblich doch nicht sein leiblicher Sohn ist. Das ist aber noch lange nicht alles, es kommt noch heftiger, denn es deutet alles darauf hin, dass Sarah Jacob als Baby sogar entführt hat. Wer sind also dessen leibliche Eltern? Ben macht sich auf die Suche, das ist er Jacob und sich schuldig, doch damit nimmt das Drama erst richtig seinen Lauf!

- Meinung -

Drama ist das richtige Stichwort, denn das wird hier mehr oder weniger geboten, von einem harten Thriller ist dieses Werk jedenfalls meilenweit entfernt. Insgesamt zieht sich die Story auch ziemlich, zwei CDs weniger hätten es auch getan, so sind es aber 6 CDs mit einer Spielzeit von 472 Minuten und das ist im Endeffekt dann leider doch zu viel des Guten. Inhaltlich ist dies zwar kein Totalausfall, aber von Simon Beckett erwartet man einfach mehr, vor allem spannendere und packendere Thriller-Unterhaltung und keine Familiendramen, auch wenn der Aufhänger hier alles andere als ein Pappenstiel ist. Dennoch, die Geschichte hätte ein paar Nummern derber und böser sein dürfen, was nämlich geboten wird reicht da leider nicht aus.

Johannes Steck ist der Erzähler und der Mann ist einfach gut, da muss man sich nichts vormachen. Er versteht sein Handwerk, er ist immer sehr engagiert bei der Sache und er bemüht sich soweit wie es geht allen Charakteren auch einen eigenen Klang zu verleihen. Natürlich geht das nicht bei allen, das ist unmöglich, doch die wichtigen Personen kann man mühelos auseinanderhalten und das ist ein Verdienst Stecks. Wenn er am Start ist, dann muss man sich in der Regel keine Sorgen über die erzählerische Performance machen, man kann sich im Prinzip auf eine durchweg solide Arbeit gefasst machen.

Deshalb ist es auch nicht so dramatisch, dass keine Untermalung vorhanden ist, wobei es sicherlich nicht verkehrt gewesen wäre, wenn hier Musiken und/oder Geräusche zum Zuge gekommen wären. Das hätte die ganze Angelegenheit deutlich lockerer und spannende gestalten können, doch auf dieses Hilfsmittel ist leider verzichtet worden.

Vielleicht lag es an meiner falschen Erwartungshaltung, dass mich dieses Werk von Simon Beckett nicht überzeugen konnte. Ich habe einen waschechten Thriller erwartet, aber dann doch nur ein Drama serviert bekommen, das micht nicht fesseln konnte. Wer aber eine derartige Produktion sucht, der dürfte sich zwar gut unterhalten fühlen, sollte aber nicht zu viel erwarten.

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