Bekloppte Hörspiele

Barbie Nr. 2
- Ein Pony für Barbie -
(Europa)

Captain Blitz urteilt:

Barbie (Svenja Pages) bekommt ein Pony und eigentlich sind sie und ihre Freunde total glücklich, doch dann das Problem. Wo soll sie das Pony unterbringen? Ein Stall bei Herrn Marten (Michael Grimm) wäre viel zu teuer, aber wo kann sie dann noch ihr Glück versuchen? Herr Vierbein (Günter Flesch) bietet seine Hilfe an, doch auch da drohen neue Probleme! Das Pony muss schnell genug zum Stall gebracht werden, sonst wird dieser anderweitig vergeben. Jetzt ist Eile geboten, sonst ist alles aus.

- Meinung -

Es war damals nur eine Frage der Zeit, bis auch die "Abenteuer" der blonden Puppenlegende mal vertont werden. Einen Weg, den sich die Macher damals hätten sparen sollen, denn was hier geboten wird ist sowas von 08/15 und belanglos, man mag es kaum glauben. Eigentlich bietet Barbie genug "Vergangenheit", so dass die diversen Varianten der Puppe sicherlich genug Stoff für viele verschiedene Stories geboten hätte. Doch was gibt es hier? H.G. Francis klatscht eine glücklicherweise sehr kurze Story zusammen, die klischeehafter nicht sein könnten. Mädchen fahren auf Ponies und Pferde ab, deshalb muss bereits das zweite Abenteuer davon handeln. Ken ist der Ur-Frauenversteher und Kopfnicker überhaupt und ist eigentlich nur der Quotenmann an Barbies Seite. Ihre Freunde sind auch so schmalzig hilfsbereit und krabbeln Barbie gehorsam hinterher. Was will man also mehr? Genau, Charaktere mit Profil, von denen Kinder, das ist nämlich die eigentlich Zielgruppe, auch was lernen können. Das Ziel wurde hier jedenfalls deutlich verfehlt und so wird nur ein sehr kurzes Abenteuer in Nullkommanix runtergekurbelt, ohne jeglichen Nährwert.

Bei den Sprechern und Sprecherinnen hat man einiges erwartet, doch geboten bekommt man so gut wie gar nichts. Lediglich Norbert Langer als Erzähler, Michael Grimm als fieser Herr Marten und Günther Flesch als netter Herr Vierbein sind ihr Geld wert, der Rest der Truppe kaspert sich entweder durch das Hörspiel (Oliver Rohrbeck als debiler Stallbursche!) oder wirkt einfach schrecklich farblos und eindimensional, wie z.B. Andreas Fröhlich als Ken. Svenja Pages als Barbie bleibt auch blass und das gilt auch für die restliche Besetzung, die mit Henry Kielmann, Lutz Mackensy, Eva Michaelis und weiteren eigentlich richtig hochkarätig besetzt ist. Aber das kennt man ja von diversen Lizenzprodukten, es wird viel Geld für nichts reingebuttert und der Hörer kriegt ein mäßiges Hörspiel geboten.

Oh Gott, was sind as für Dudelarien, die hier als Untermalung verkauft weden. Ungelogen, diese "Klänge" habe ich zuvor in keiner Europa-Produktion gehört und ich wünsche mir, dass das auch so geblieben wäre. So ein x-beliebiges, austauschbares Keyboard-Gekloppe habe ich noch nie in meinem Leben zu hören bekommen und Atmosphäre entsteht bei diesem Lärm sowieso nicht. Somit ist dies ein weiterer Bereich, in dem die Produktion alles andere als gut ist.

Was für ein Debakel, mein lieber Schwan. Ich habe schon niedrige Erwartungen an diese Serie gehabt, denn Barbie ist nun mal nicht für tiefgründige Unterhaltung bekannt, etwas mehr hätte es aber natürlich ruhig sein dürfen. So bleibt festzuhalten, das die gebotene Handlung weder für die eigentlich Zielgruppe ausreicht, noch kann die technische Seite in irgendeiner Weise überzeugen. Was soll man sagen? Die Serie ist einfach viel zu blond!

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