Was ist mit der Erde passiert? Die Besatzung der Raumstation "Infinity" wundert sich über das seltsame Phänomen, dass sich vor ihren Augen ereignet, denn die Erde wird von einer grünen Wolke eingehüllt und kurze Zeit später bricht der Kontakt zwischen der Raumstation und dem Heimatplaneten ab. Was ist da nur vorgefallen? Wird es für die Besatzung jemals eine Rückkehr zur Erde geben? Damit nicht genug, denn sie werden auch gleichzeitig noch von Albträumen gepragt, was hat es damit auf sich?
- Meinung -
Die MindCrusher Studios präsentieren mit dieser Serie eines ihrer zahlreichen Non-Profit-Projekte und Another World ist eher sowas wie eine "Soap im All", denn die großen Raumschlachten und ähnliche Abenteuer sucht man hier vergeblich. Auf der einen Seite mag man jetzt auch denken, wozu man diese Serie denn noch braucht, es gibt doch bereits "Generation 6", aber zum einen schaut man einem geschenkten Gaul nicht ins Maul und zum anderen ist es auch nicht verkehrt, wenn es mehrere derartige Serien gibt, eine Konkurrenzsituation ist deshalb ja trotzdem nicht vorhanden, die eine Serie ist gratis, die andere kommerziell angelegt. Wie dem auch sei, der Soap-Charakter liegt stark im Vordergrund, was durchaus okay ist, mir hätte aber etwas mehr "Pfeffer" gefallen, zuviel "Gelaber" gibt es hier, mehr Action hätte nicht geschadet. Teilweise wirken die Dialoge auch zu unecht, da trägt dann auch ein Logikfehler wie das bereits "kühle Helle", das nochmal kaltgestellt werden soll zu bei. Weniger gestelzte Dialoge, etwas mehr Tempo und vor allem Action, schon sieht es inhaltlich besser aus.
Sprechertechnisch ist das hier eine zwiespältige Angelegenheit, was aber auch kein Wunder ist, da es sich hier nicht um die Produktion eines professionellen Label handelt. Als Erzähler ist Rene Wagner im Einsatz, der seine Sache ordentlich macht, aber auch ihm hört man schon an, dass er kein Profi ist. Das gilt eigentlich auch für alle männlichen Stimmen, hier und da hörtman ihnen die Unerfahrenheit an, auch wenn der eine oder andere recht markant klingt, so wie es bei Ralf "Searge" Pappers der Fall ist, bei dem ich aber einen "S-Fehler" rauszuhören meine. Die Männer machen aber dennoch einen guten Eindruck, wobei ich mit den Vertreterinnen der Sprecherzunft hier nichts anfangen konnte. Zu hölzern, zu stark am Text klebend und zu allem Überfluss Jenny Naumann für die Rolle der Betty Dawson viel zu alt. Es gibt in dem Bereich also noch einiges zu verbessern.
In einer Hinsicht muss nichts mehr verbessert werden, der Sound ist top, wuchtig und muss sich hinter keiner(!) Produktion verstecken. Die Atmosphäre auf der Raumstation kommt bestens auf, sehr überzeugend und plastisch, da sollte es wirklich keinem Hörer schwerfallen, sich die Kulisse und die Handlungen vorzustellen.
Für ein Gratis-Hörspiel darf man eigentlich keine Kritik äußern, dafür ist es eigentlich verdammt stark, aber unter handwerklichen Gesichtspunkten gibt es halt einiges zu verbessern, dessen dürften sich die MindCrushers auch bewusst sein. Wer mal ein Ohr riskieren möchte und auf SF steht, der macht hier sicherlich nichts falsch und kann sich den Download auf jeden Fall gönnen.
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