Anne (Marie Bierstedt) versucht sich nun als Schriftstellerin, erste Gehversuche gibt es zwar und ihre Freundinnen sind begeistert, doch Anne muss auch mit Rückschlägen leben und diese wegstecken. Doch sie hat noch ganz andere Sorgen, denn ihre Freundin Ruby (Melanie Hinze) ist leider schwer krank und es gibt keine Hoffnung, dass sie die Schwindsucht überleben wird. Wie wird Anne diese schwere Zeit überstehen?
- Meinung -
Dachte ich anfänglich noch, dass die Folge hier ziemlich handlungsarm ist, so geht es dann für Anne in Sachen Schriftstellerei los und außerdem bekommt diese Folge auch noch einen sehr ernsten Touch, mit dem ich nicht unbedingt gerechnet habe. Selbst eine unbeschwerte junge Frau wie Anne muss sich mit einem Thema wie dem Tod beschäftigen und das will eigentlich so gar nicht in ihre heile Welt passen, doch man kann es sich nicht aussuchen. So ist dies hier eine recht traurige Folge und man darf gespannt sein, wie lange Anne daran zu knabbern hat.
Sprechertechnisch wieder mal ein Genuss, anders kann man es wohl nicht nennen, wenn diese tolle Riege unter der Regie von Marc Gruppe und Stephan Bosenius zur Höchstform aufläuft. Marie Bierstedt spricht mal wieder sehr facettenreichen die Hauptrolle, wie sie die Anne zu Leben erweckt ist schon beeindruckend und es macht ihr auch hörbar Spaß diese aufgeweckte Frau zu sprechen. Lutz Mackensy ist wie immer als Erzähler am Werk und er macht das so unglaublich routiniert und engagiert, das ist einfach klasse. Er ist für mich einfach DER Erzähler heutzutage und ich kann mir keinen besseren Sprecher für diesen Posten vorstellen, denn sein Einsatz verleiht der Produktion auch einen Touch der alten Schule und vergangener Tage. Wenn dann in den anderen Rollen auch noch so tolle Sprecherinnen und Sprecher agieren, dann kann hier überhaupt nichts mehr anbrennen. Simon Jäger, Dagmar von Kurmin, Regina Lemnitz, Tanja Geke, Cathlen Gawlich, Heinz Ostermann, Melanie Hinze, Inken Sommer, Julien Haggége, Marie Hinze, Uschi Hugo und viele, viele weitere, ein wahres Stimmfest wird hier geboten.
Die Atmosphäre ist ebenfalls wieder richtig klasse. Auf der einen Seite wird die Unbeschwertheit von Annes Welt sehr gut rübergebracht, doch dann schwenkt die ganze Angelegenheit um und die traurige Lage Rubys wird bedrückend in Szene gesetzt. In beiden Situationen verstehen die Jungs von Titania ihr Handwerk, die eingesetzten Klänge passen hervorragend.
Die Serie kann also auch ernste Töne anschlagen und die Umsetzung ist einmal mehr schlicht und ergreifend top. Sicherlich ist diese Serie rund um Annes Erlebnisse nicht für jeden Hörer etwas, aber handwerklich ist das hier einfach großes Gefühlskino. Wer damit etwas anfangen kann, der kann ruhigen Gewissens zugreifen!
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