Jonas Vogel (Walter Renneisen) ermittelt zusammen mit seinem Sohn Max (Roman Knizka) im Mordfall Falk Sieger. Wer hat den Teilhaber eines Wach- und Sicherheitsdienstes getötet? Der noch lebende Teilhaber Jens Schulte (Thomas Anzenhofer) gerät unter Verdacht, damit die Firma komplett an ihn übergeht. Dann kommt es auch noch zu einem Entführung, die mit Schultes Anwalt zusammenhängt. Gibt es zwischen beiden Fällen eine Verbindung? Die Vogels wollen die Angelegenheiten aufklären, doch dann kommt es zu einem folgenschweren Unfall!
- Meinung -
Friedrich Anis Krimi ist spannend und extrem kurzweilig, was zum einen an der Spielzeit von gerademal 57 Minuten liegen dürfte, die zum anderen aber aus der gelungenen Bearbeitung durch den Autor persönlich erfolgt ist. Er dürfte halt am besten wissen, wo man kürzt und was man drin lässt, damit die Spannung und die wichtigen Storyelemente erhalten bleiben. In dieser Spielzeit bekommt man aber einen soliden und unterhaltsamen Krimi geboten, der sich zwar nur bedingt aus der Masse der anderen Genrevertreter abhebt, aber trotzdem durchaus seinen ganz eigenen Charme mitbringt, obwohl ein blinder Ermittler sicherlich keine Neuheit darstellt, denn da war der gute Peter Lundt zuerst da. Wie dem auch sei, die Story ist interessant und man fiebert mit Jonas Vogel mit, ob er nach seinem schweren Unfall nochmal zurückkommt und den Fall aufklären kann und das ist der Aufhänger, der für Spannung und gute Krimiunterhaltung sorgt.
Wie es sich für eine Radioproduktion gehört, gibt es nicht nur namhafte Sprecher und Sprecherinnen, sondern auch die dazugehörigen starken Leistungen. Walter Renneisen ist eine sehr gute Wahl für die Rolle des Ermittlers Jonas Vogel, der erst im weiteren Verlauf des Hörspiels blind wird und dieses einschneidende Erlebnis im Leben Vogels bringt Renneisen erstklassig und überzeugend rüber. Doch das hier ist keine Ein-Mann-Vorstellung, denn ihm stehen sehr gut aufgelegte Kollegen und Kolleginnen wie z.B. Roman Knizka, Klaus Manchen, Volker Kraeft, Jürg Löw und Britta Steffenhagen bei. Eine Sprecherin schiesst hier aber den Vogel ab und das ist Margarita Broich, von der ich zuvor noch nie etwas gehört habe, aber was sie hier abliefert ist schlicht und ergreifend beeindruckend. Sie spricht und spielt die Rolle der Eva Feuerlein so intensiv, dass man meinen könnte, dass sich die Szene wirklich so abgespielt und die Produzenten einfach nur das Mikro hingehalten und mitgeschnitten haben.
Dagegen fällt die Untermalung leider ziemlich ab, hier werden grösstenteils ein paar Gitarrenriffs geboten, die mich aber nicht vom Hocker gehauen haben. Die Bindung zur Story fehlt, die Klänge sind vollkommen austauschbar und nicht stimmungsvoll genug. Hier noch passendere Musikeinsätze und es hätte keine Beanstandungen meinerseits gegeben, denn die Geräusche und Effekte überzeugen voll und ganz, lediglich die Untermalung in Form der Gitarrenklänge fand ich einfach zu dürftig.
Wäre dieses eine Manko nicht gewesen, dann wäre das Hörspiel ein richtiger Knaller geworden, so ist es aber "nur" gut. Grundsolide, ordentlich inszenierte Krimikost, die Freunden des Genres definitiv gefallen dürfte. Von mir aus kann es auch gerne weitere Fälle mit Jonas Vogel geben, in der Welt dürfte es genug Platz für zwei blinde Ermittler geben!
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