Hans Christian Andersen
- Des Kaisers Nachtigall -
(Der Hörverlag)

Captain Blitz urteilt:

Der Gesang der Nachtigall am Ufer des Meeres erfreut die Chinesen, vor allem das Küchenmädchen liebt die Lieder des Vogels über alles. Doch eines Tages verstummt der Gesang, was ist passiert? Die Nachtigall ist in einen Käfig eingesperrt worden, was ihren Gesang beendet hat und auch der Ersatz in Form eines mechanischen Singvogels bringt nicht den gewünschten Effekt. Die Lage wird ernst und dramatisch, als der Kaiser (Will Quadflieg) plötzlich dem Tod (Ernst Ginsberg) gegenübersteht! Wie hängen die Dinge miteinander zusammen?

- Meinung -

Der Hörverlag präsentiert einen weiteren Klassiker der Hörspielunterhaltung, diesmal handelt es ich um Hans Christian Andersens "Des Kaisers Nachtigall" in einer Vertonung des BR von 1955. Mit 71 Minuten ist die Spielzeit alles andere als knapp, ich würde aber dennoch nicht sagen, dass sich das Hörspiel zieht, auch wenn es recht breit erzählt wird. Dazu kommt halt auch noch, dass der Erzähler recht oft eingreift, was durchaus ein wenig den Fluß unterbricht und die Produktion stellenweise wie eine inszenierte Lesung wirken lässt, was der Bearbeitung von Hellmut von Cube anzukreiden ist. Alles in allem aber eine gar nicht so verkehrte Angelegenheit, es ist halt ein Klassiker, der vor allem Märchenfreunde und Nostalgiker ansprechen dürfte.

Die Sprecherriege ist schon klasse, absolute Könner der damaligen Zeit geben sich hier die Ehre und man darf sich auf sehr starke Leistungen gefasst machen. Wie gesagt, teilweise hat man schon das Gefühl, hier einer inszenierten Lesung zu lauschen, da Gert Westphal einen doch recht extensiven Erzählerpart ausfüllt, doch die Hörspielszenen an sich sind auch sehr schön und davon gibt es nicht gerade wenige. Da marschieren Will Quadflieg, Ingrid Pan und Ernst Ginsberg vorne weg, sie machen ihre Sache richtig gut, als Kaiser, als Nachtigall, als Tod, jeder überzeugt in seiner Rolle und das gilt im Prinzip auch für alle anderen Sprecher bis in die kleinste Nebenrolle.

Primär wird natürlich Musik geboten, für die Christoph von Dohnány verantwortlich ist. Diese passt gut zur Handlung und lässt das Hörspiel auch dem Genre entsprechend märchenhaft klingen. Von der Geräuschkulisse her wäre sicherlich noch etwas mehr gegangen, aber daran erkennt man auch das Alter der Produktion. Insgesamt die Untermalung auf jeden Fall in Ordnung.

Fans und Freunde alter Hörspiele sollten hier zugreifen, denn das hier ist eine schöne Produktion, wenn man das Alter bedenkt und für die damalige Zeit muss es ein wahrer Kracher gewesen sein. Sammler und Nostalgiker kommen hier jedenfalls auf ihre Kosten und es ist schön, dass der Hörverlag einen weiteren Klassiker auf CD veröffentlicht hat.

Der Link:
Der Hörverlag

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