Wahnsinn des Monats 04/11

Alina Fox Nr. 2
- Das Manuskript von Sarteano -
(Comic-Culture-Verlag)

Captain Blitz urteilt:

Diesmal sollen Alina Fox und Brisco Taylor (Gundi Eberhard und Dirk Stollberg) das rätselhaftes Manuskript von Sarteano beschaffen, das ein finsteres Geheimnis zu beherbergen scheint. Was hat es mit dem Buch auf sich? Es ist in einer unbekannten Sprache geschrieben und es scheint niemand entziffern zu können. Niemand, bis auf den Auftraggeber? Darauf deutet alles hin, doch wie wird dieser das gewonnene Wissen einsetzen?

- Meinung -

Lange hat es gedauert, nun hat der Comic-Culture-Verlag Alina Fox ein zweites Hörspielabenteuer spendiert. Ein Grund zur Freude? Meiner Meinung nach ganz und gar nicht, denn die Story ist für meinen Geschmack nochmal ein Stück schlechter als die des Vorgängers und die Sache mit der wahren Begebenheit, auf der sich die Serie stützen soll, sollte man sich doch verkneifen, das macht nämlich alles noch etwas alberner. Mag ja sein, dass das Manuskript von Sarteano an das tatsächlich existierende Voynich-Manuskript angelehnt ist, aber muss man deshalb eine so abstruse Geschichte erzählen? Die Geheimnisse des Manuskripts werden gelüftet, wenn man nur das richtige Zeug durchzieht? Diesen Eindruck hatte ich jedenfalls und konnte es nicht so wirklich glauben. Das macht die ganze Angelegenheit schrecklich albern und dadurch wird auch stets jede aufkeimende Spannung erstickt. Wäre die Serie als Trash-Comedy oder als Parodie auf Lara Croft angelehnt, dann wäre es eventuell noch ein wenig lustig, aber so konnte ich weder lachen, noch hat es mich gefesselt. Eine Stunde Spielzeit, die mich doch ziemlich gelangweilt hat.

Der Sprecherbereich funktioniert auch diesmal wieder einigermaßen, es gibt wenige Aussetzer, aber es gibt sie. Gundi Eberhard macht ihre Sache in der Hauptrolle ganz gut, wobei ich dabei bleibe, dass sie nicht wie eine Abenteuererin von knapp über 20 Jahren klingt. Erzähler Michael Tietz halte ich für verschwendet, der Mann kann eindeutig mehr, hier wird er eingesetzt, um die Hörerschaft einzulullen und er hat auch mehr Einsätze, als ihm und den Hörern lieb sein könnte. So kommt kaum ein Fluß auf, jede Kleinigkeit wird von ihm erstmal erklärt und seine falsche und zu häufigen Auftritte sorgen entscheidend mit dafür, dass hier Langeweile aufkommt. Ansonsten kann man sagen, dass zwar ganz gute Sprecher mitmischen, unter anderem auch Karen Schulz-Vobach, trotzdem bleiben sie nicht gerade selten blass und unauffällig, was wohl auch daran liegen dürfte, dass sie meiner Meinung nach nicht gefordert werden, vor allem nicht durch die dürtige Story. Als nervig empfand ich gegen Ende noch den Auftritt der drei Damen, so ein überzogenes Gequietsche und Gekreische erzeugt jedenfalls keine Spannung, sondern eher noch mehr unfreiwillige Komik, von der noch eine große Portion von der ersten Folge übrig ist, der Bedarf ist eigentlich gedeckt.

Die Untermalung haut mich immer noch nicht vom Hocker, das Titellied ist ja recht amüsant und nett, der Rest dann für mich pesönlich eher kein Knaller. Der dünne Sound herrscht hier auch weiterhin vor, eine dichte Atmosphäre hört sich jedenfalls ganz anders an und das ist vielleicht auch etwas, was zur drögen Stimmung beiträgt. Die Geräuschkulisse geht noch in Ordnung, aber auch da sollte man in Zukunft nachlegen.

Anstatt sich zu steigern, fällt die zweite Folge für meinen Geschmack noch etwas dünner als der Auftakt aus. Das hat mich doch recht negativ überrascht und ich sehe für Alina Fox schwarz, wenn man nicht spätestens mit der nächsten Folge ein überzeugendes Hörspiel abliefert, denn ewig wird die Hörerschaft auch nicht zugreifen, wenn keine Besserung in Sicht ist. Empfehlen kann ich auch den zweiten Einsatz für Alina Fox jedenfalls nicht mal ansatzweise!

Der Link:
Comic-Culture-Verlag

Bei Amazon kaufen:

Zurück