Carl Morck steht eigentlich auf dem Abstellgleis, nach einem traumatischen Erlebnis ist seine Polizeikarriere eigentlich vorbei, doch dann wird er in das neu gegründete Sonderdezernat Q versetzt. Diese Abteilung beschäftigt sich mit ungelösten Fällen, die nun doch wieder von vorne aufgerollt werden sollen und der erste Fall hat es direkt in sich. Was hat es mit der jungen Politikerin auf sich, die vor fünf Jahren spurlos verschwand? Lebt sie noch? Morck lässt diese Sache keine Ruhe mehr und er wühlt sich regelrecht hinein. Er ist sich sicher, dass mehr dahinter steckt und gemeinsam mit seinem Assistenten will er den Fall endgültig aufklären!
- Meinung -
Jussi Adler-Olsen legt hier einen Thriller hin, der nicht gerade einfach zu verdauen ist. Mag sein, dass die Themen Folter, Entführung, Abgeschiedenheit, Gefangenschaft und Co. seid SAW, Tannöd und Co. durch ist, doch auch diese Geschichte findet durchaus ihre Berechtigung. Zum einen wird das Ziel erreicht, dass eine spannende und kurzweilige Story erzählt wird und zum anderen betritt nun der Ermittler Morck die internationale Krimiszene und feiert somit ein überzeugendes Debüt. 5 CDs mit einer Spielzeit von 386 Minuten, die zu keinem Zeitpunkt langweilig werden und auch wenn die Geschichte etwas braucht, um in Fahrt zu kommen und Spannung aufzubauen, so lassen einen die Ermittlungen nicht mehr los, selbst das recht unspektakuläre Ende kann dies nicht ändern und inhaltlich wird eine gelungener Thriller präsentiert.
Zwei bekannte Könner wechseln sich hier ab, nämlich Ulrike Hübschmann und Wolfram Koch, die beide einen guten Job machen. Doch genau wie die Story kommen beide nur langsam in Fahrt, um ungefähr nach der Hälfte des Hörbuchs eine ansprechende Leistung abzuliefern, auf den ersten beiden CDs wirken sie auf mich noch zu lethargisch und beinahe träge. Im Laufe der Produktion steigern sich aber beide parallel zur Geschichte und machen ihre Sache gut und die Distanziertheit, die hier an den Tag gelegt wird, passt sogar. Sicherlich gibt es hier Luft nach oben und beide hätten eine engagiertere und energische Performance zeigen können, doch auch so gibt es herzlich wenig zu beanstanden.
Die Produktion kommt gänzlich ohne Untermalung aus, wobei ich nicht weiß, ob diese überhaupt Sinn gemacht hätte. Auch so wirkt die ganze Angelegenheit ziemlich beklemmend und Musiken oder Geräusche hätten vermutlich nur gestört, von daher kann man mit einer reinen Lesung gut leben.
Ein düsterer und harter Stoff, der von einem vielleicht zu seichten Ende abgeschlossen wird. Unterm Strich aber ein guter und spannender Thriller, der Genrefans richtig gut unterhalten dürfte und ich kann hier durchaus eine Empfehlen aussprechen.
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