Bekloppte Hörspiele

Ach duuu...
- Musikalische Schwärmereien nach Noten -
(Europa)

Captain Blitz urteilt:

Die beiden Turteltauben Detlef und Ar(s)chibald gehen in einen Club und wollen mal richtig die Seele baumeln lassen und Spass haben. Es wird gelacht, gelästert, natürlich vor allem über Frauen, es gibt Musik und Witze am laufenden Band. Ein feucht-fröhlicher Abend für die beiden, gespickt mit Tunten, Striptease, Gesang und Pointen.

- Meinung -

Wer hat diese Produktion damals in Auftrag gegeben und vor allem warum? Wollte er den schwulen Hörern einen Gefallen tun und ein Hörspiel nur für sie präsentieren? Das ist jedenfalls gründlich in die Hose gegangen und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Ich würde sogar sagen, dass diese Produktion einfach nur schrecklichst diskriminierend ist. Hier werden alle Schwulen wie die letzten Fummeltrinen und dämlichen Tunten dargestellt und ich kann mir nicht vorstellen, dass das auch nur annähernd zutrifft. Die Macher haben sich hier völlig im Ton vergriffen, alles wird schrecklichst überzogen dargestellt und das gilt für alle Bereiche dieser absolut debilen Produktion. Übrigens kann man hier nicht wirklich von einer Story sprechen, das wäre zuviel des Guten, das hier ist eher eine Ansammlung von schrecklichst flachen Gags und überspitzten Darstellungen, dazu ein wenig Kabarett, aber eine richtige Handlung gibt es nicht.

Ich habe nicht wirklich eine Ahnung, wer die hier auftretenden Sprecher sind, aber sie machen diesen albernen Schrott mit und das sagt schon alles. Bis auf Konrad Halver, der auch nur einen kurzen Zwischenruf hat, konnte ich kaum jemanden raushören und alle weiteren Aussagen würden sich nur auf Vermutungen stützen, deshalb lasse ich es lieber. Ingesamt sind die Sprecherleistungen aber sehr mager, was nicht nur an der überspitzten Darstellung der Schwulen liegt, sondern eher ein allgemeines Problem ist. Ein gutes Beispiel ist der ziemlich besoffen klingende Pianist, der seine "Gags" vornehmlich runterlallt. Das ist so ziemlich die übelste "Performance", die ich jemals hören durfte und zugleich auch irgendwie das Highlight der Produktion. Man merkt schon, normal ist hier gar nichts!

Es gibt viel Musik, die Kneipen- und Bühnenatmosphäre kommt recht glaubwürdig rüber, man hat schon das Gefühl, als würde man in einer verrauchten Location rumhängen. Das war es dann aber auch schon mit sowas wie einer Art von Atmosphäre, ansonsten kann man dieses Debakel dann schon wieder vergessen und abhaken.

Was für ein Glück, dass diese Produktion so selten und nur sehr schwer zu bekommen ist, denn einem breiteren Publikum sollte dieser Mist definitiv nicht zugänglich sein. Voller Klischees, Stereotypen und Vorurteile, gibt es hier eher sowas wie eine Tuntenparade aus der untersten Schublade und somit ist es kein Wunder, dass diese Produktion im wahrsten Sinne des Wortes voll für den Arsch ist!

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