B. Traven
- Das Totenschiff -
(Igel-Records)

Captain Blitz urteilt:

Ein Seemann (Michael Schwarzmeier) verpasst sein Schiff, weil er lieber etwas länger bei einer Frau bleiben möchte. Sein Pech: Schiff weg, Seemannskarte weg, Identität weg. Nun beginnt sein Niedergang, denn er ist nun ein Niemand, ein Identitätloser, was ihn eine Vielzahl von seltsamen, aber auch zum Teil lebensbedrohlichen Situationen bringt. Er wird von einem Land ins nächste abgeschoben, quer durch Europa, dabei will er doch nur wieder zurück nach Louisiana, aber das ist alles andere als einfach. Polizei und andere Behörden legen ihm Steine in den Weg und das größte Problem ist das Fehlen seiner Papiere. Sein Weg führt ihn nach Spanien, wo er das Leben genießt und es scheinbar nicht nötig hat zu arbeiten, doch dann sieht er die Yorikke, ein sogenanntes Totenschiff. Er wird gefragt, ob er Arbeit sucht und die Frage muss er ehrlich beantworten, weil es sein Aberglaube verbietet eine falsche Antwort zu begehen. Nun heuert er als Heizer an, eine undankbare Arbeit, die von seinem Körper alles abverlangt, aber ihm steht Stanislav (Christoph Lindert) zur Seite, der ihm hilft mit der Knochenarbeit fertig zu werden. Die Schicht wird zum Alltag und zur Gewohnheit, bis er überfallen wird und auf einem anderen Schiff landet...und das ist wirklich ein Seelenverkäufer! Das Drama nimmt seinen Lauf...

- Meinung -

Eine traurige Geschichte von einem namen- und identitätslosen Seemann, der zu einem Spielball wird. Sein Schicksal kann er nicht mehr selber in die Hand nehmen und sein Leben ist nicht wirklich viel wert.

Michael Schwarzmeiers Leistung ist bemerkenswert und er ist Dreh- und Angelpunkt in der Geschichte. Neben seiner Hauptrolle ist Christoph Lindert als Stanislav ebenfalls nicht zu verachten. Wirft man einen Blick auf die restliche Besetzung, so wird klar, dass man nicht mit Aussetzern rechnen muss, durchweg gute Sprecher stehen auf dem Programm.

Die Musik ist leider wieder der Knackpunkt, so sind zwischen den Szenen abwechselnde Strophen eines Liedes zu hören, dass Schwarzmeier vorträgt, untermalt von Klavierklängen. Lediglich die Effekte sind für die damalige Zeit sehr gut gelungen.

Ein interessantes Seefahrer-Hörspiel, aber nicht wirklich essentiell. Die Produktion ist sehr gut, die Neuauflage ist qualitativ hochwertig, wenn man daran denkt, dass das Hörspiel über 20 Jahre alt ist. Dennoch, keine Produktion, die man unbedingt in der Sammlung haben muss.

Der Link:
Igel-Records

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