Kim und Iris (Reinholt Schneider und Susanne Wulkow)
wollen sich mal den "Spaß" erlauben und sich in einem
großen Kaufhaus einschließen lassen. Der Plan geht auf,
man wird "vergessen" und man stellt sich auf eine lustige
und aufregende Nacht ein, in der man durch alle Abteilungen schlendert
und mal alles an- und ausprobiert. Doch weit gefehlt, denn man ist
nicht alleine! Zwei Männer (Konrad Halver und Michael von Rospatt)
treiben sich ebenfalls im Kaufhaus herum. Sind es Wachmänner
oder Einbrecher?
- Meinung -
Mit "Einbruch der Nacht" beginnt mittlerweile
die dritte Serie von Pandoras Play und diesmal betrifft man die Krimi-Schiene
und verlässt das Gruselgenre. Die Story an sich ist nichts innovatives
oder besonders einfallsreiches, im Gegenteil. Die Idee, sich mal im
Kaufhaus einschließen zu lassen, hat nahezu jeder Mensch mal
im Leben gehabt und daraus macht man nun die erste Folge der neuen
Reihe. Spannend ist die Geschichte dennoch, aber sie weist auch Längen
auf, 20 Minuten weniger hätten es auch getan und das Gesamtwerk
flotter wirken lassen. So bleibt eine relativ gewöhnliche Situation,
die ordentlich, aber nicht sensationell in Szene gesetzt wurde.
Nur vier Sprecher, daher müssen die vier eingesetzten
Talente auch umso mehr zeigen, was sie drauf haben, da sich hier niemand
hinter dem anderen verstecken kann, weil alle massig Szenen und Text
haben. Doch hier hat man nicht die typischen Pandora-Sprecher eingesetzt,
sondern durchweg alte, Hamburger Hörspiel-Hasen, nämlich
Konrad Halver, Michael von Rospatt, Reinhilt Schneider und Susanne
Wulkow. Kann da noch was anbrennen? Eigentlich nicht, aber so ganz
perfekt läuft es dann doch nicht ab. Es fällt schwer den
Frauen Schneider (vor allem ihr) und Wulkow die Teenies abzukaufen,
aber beide hängen sich rein und wenn man von ihren Rollen mal
absieht, so liefern beide sehr gute Arbeit ab. Lediglich Reinhilt
Schneiders Gestöhne nervt nach einer gewissen Zeit, aber wer
ihre sonstigen Auftritte kennt, der wird nichts anderes erwartet haben.
Die männlichen Gegenspieler werden von Michael von Rospatt und
Konrad Halver verkörpert. Halver kann problemlos fies und schmierig
sein, man kauft ihm den Gangster locker ab und er spielt seine ganze
Routine aus. Michael von Rospatt kommt etwas zu harmlos daher, er
hinterlässt eher den Eindruck eines sehr netten Menschen, der
krampfhaft versucht böse zu sein, doch so recht will es ihm nicht
gelingen. Die Mischung an sich stimmt aber, auch wenn noch einiges
an Luft nach oben da ist. Doch mit den Hamburger Stimmen hat Pandoras
Play schon einen guten Fang gemacht, es geht weiter in Richtung Profilager.
Bei der Musik erwartet den Hörer eine Überraschung,
denn die meisten Stücke klingen ziemlich nach Carsten Bohns Klängen,
jedenfalls geht man in diese Richtung. Dies sorgt für gute Atmosphäre
und es lässt das Hörspiel in einem ganz andere Licht stehen,
denn es wirkt schon ziemlich nostalgisch und die Produktion wirkt,
als wäre sie Anfang der 80er entstanden, was aber positiv gemeint
ist. Später, gegen Ende, wird es dann düsterer und man nimmt
Stücke, die man aus Schattensaiten her kennen dürfte. Damit
wird der Showdown spannender und man hat hier die richtige Untermalung
gewählt. Manchmal hat man die Stücke zu lang ausspielen
lassen, wobei auch einiges an Zeit drauf geht und so entstehen Längen,
welche man in der nächsten Folge vermeiden sollte. Bei den Effekten
überlässt man nichts dem Zufall und die richtigen Geräusche
zum richtigen Zeitpunkt ermöglichen dem Hörer, dass er sich
jede Szene ohne Probleme gut vorstellen kann.
Die Krimireihe legt einen ordentlichen Start hin und
hinterlässt einen guten, wenn auch nicht überragenden Eindruck.
Die Serie ist natürlich ausbaufähig, aber für eine
erste Folge kan man schon zufrieden sein. Wenn man weiterhin mit Profis
arbeitet, dann dürfte sich demnächst noch mehr in Sachen
Qualität bei Pandora tun. Krimifans sollten mal reinschnuppern,
sie werden garantiert nicht enttäuscht sein.
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