Kurz nachdem Paul und Steve Temple (René Deltgen und Annemarie Cordes) auf Robert Dreisler treffen wird dessen Tochter ermordet aufgefunden. Hinweise gibt es nur wenige, doch alles deutet auf eine mysteriöse Schallplatte hin, hinter der einige zwielichtige Gestalten her sind. Temple bringt die Platte in seinen Besitz, doch damit begibt er sich in noch grössere Gefahr. Was hat es damit auf sich und wird Paul Temple lange genug Leben, um das Geheimnis zu lüften?
- Meinung -
Einer der stärksten Fälle Paul Temples, der zwar im Verlauf dieser Folge etwas an Fahrt verliert, aber nichts von seiner Spannung und sich auf ein packendes Finale zu bewegt. Hier werden viele Hinweise gestreut, es geht um eine rätselhafte Schallplatte, es gibt viele Verdächtige, das Miträtseln und Raten macht einfach Spass. Das hier ist ein guter, alter Krimi nach bewährtem Rezept, der von vorne bis hinten sehr gut unterhält, auch wenn es zwischendurch mal ruhiger zur Sache geht. Dieses Hörspiel lebt halt nicht von sinnloser Action, sondern viel mehr von der Interaktion der Charaktere untereinander und von Verhören. Unterm Strich einer der besten Temples und rundum gute Krimiunterhaltung.
Nahezu einwandfreie Sprecherleistungen, lediglich bei den Aussprachen englischer Begriffe stolpern manche Sprecher mal, aber ansonsten kann man durchaus zufrieden mit den Darbietungen sein. Vor allem René Deltgen und Annemarie Cordes, der Bestbesetzung für die beiden Hauptrollen, kauft man ihre Charaktere ohne Zweifel ab, die beiden sind mit Herzblut bei der Sache und ihre Paraderollen setzen sie liebevoll in Szene. Den heutigen Hörern werden die Sprecher in den Nebenrollen grösstenteils wohl nichts sagen, mit der Ausnahme von Friedrich W. Bauschulte, der hier einen sehr guten Inspektor abgibt und zu überzeugen weiss. Wie immer kommt diese Produktion ohne Erzähler aus, aber was soll der auch grossartig dazwischen plappern, wenn das Hörspiel von den Dialogen der Charaktere untereinander lebt, da muss kein Erzähler einschreiten, von daher ist es sinnvoll ohne Hilfestellung auszukommen.
Musikalisch eher magere Kost, auch wenn die Stücke an sich sehr atmosphärisch sind und gekonnt Flair erzeugen. Jedoch setzt man diese einfach zu selten ein und das gilt auch für Geräusche und Effekte, denn teilweise fällt es dem Hörer schwer sich die jeweiligen Szenen vorzustellen, da man bis auf die Sprecher nichts anderes hört und wo ist es schon so still? Genau, an kaum einem Ort ist es so still und von daher hätte man hier grosszügiger arbeiten sollen.
Dafür ist die Tonqualität einfach klasse, das traut man einem derartig alten Hörspiel kaum zu. Erstklassige Qualität, die Produktion hat man gut in Stand gehalten.
Vier CDs, ein Booklet und das übliche Design, so kommt ein toller Fall Paul Temples daher, der wieder uneingeschränkt empfohlen werden kann. Krimifreunde werden ihre helle Freude an diesem Klassiker haben und der Kauf sollte alles andere als schwer fallen.
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