Zwei Jungen werden entführt und Paul Temple und
seine Frau Steve (René Deltgen und Elisabeth Scherer) wollen
der Sache auf den Grund gehen. Immer wieder taucht der Name "Curzon"
auf und ein seltsames Verwirrspiel beginnt. Warum gibt sich eine Frau,
die Informationen hat, als eine Person aus, die sie gar nicht ist?
Es kommt zu Attentaten und Mordanschlägen. Wer oder was ist Curzon?
Die Antwort auf diese Frage könnte den Fall lösen, doch
bis dahin ist es ein weiter und sehr gefährlicher Weg für
die Temples.
- Meinung -
Spannender und interessanter als "Der Fall Gilbert",
denn hier gibt es weniger Längen, es gibt mehr Action, doch das
Ende ist leider recht verwirrend und nimmt dem Hörspiel ein wenig
von seiner Faszination. Unterm Strich kann man diese Folge dennoch
als einen äußerst gelungenen Fall bezeichnen, der trotz
seines Alters immer noch zu gefallen weiss und das ist die Hauptsache.
Diese Reihe strahlt einfach eine gewisse Faszination aus, der sich
Krimifans nicht vollständig entziehen können und das macht
auch wiederum den Reiz der Temples aus.
Natürlich wird Paul Temple wieder von René
Deltgen gesprochen, der in dieser Rolle regelrecht aufblüht und
sie nicht nur spricht, er verkörpert und spielt sie regelrecht.
Neben ihm glänzt auch Elisbath Scherer als Steve Temple, die
aber ein paar Probleme mit der Aussprache des Namen "Pauls"
zu haben scheint, denn sie spricht ihn eher wie "Pool" aus,
was natürlich nicht ganz richtig ist. Diese "Macke"
ist aber sowas wie ihr Markenzeichen und trägt zum eigentümlichen
Charme bei. Man kann beim Rest der Besetzung eigentlich niemanden
hervorheben, doch eines ist sicher, der Hörer bekommt es hier
mit den besten Sprechern der frühen 50er Jahre zu tun und das
soll etwas heissen. Es wird so gut gesprochen und gespielt, da könnte
man glatt meinen, dass man es mit einer Tonspur des Films zu tun bekommt,
doch dem ist nicht so. Erstklassige Sprecherleistungen werden geboten,
nicht mehr und nicht weniger!
Die Musik ist über weite Strecken schrecklich
laut, doch das ist das einzige Manko, den sonst passt sie wie die
Faust aufs Auge, fängt wunderbar die damalige Stimmung und das
Flair ein und untermalt gekonnt einen Krimi, so dass die perfekte
(und gleichzeitig auch alte) Atmosphäre eingefangen wird. Selbst
bei den Geräuschen und Effekten hat man sich große Mühe
gegeben und jede Szene kommt ohne Probleme sehr gut rüber, der
Hörer hat niemals auch nur das kleinste Problem sich die diversen
Handlungen vorzustellen.
Die Tonqualität geht ebenfalls in Ordnung, immerhin
ist das Hörspiel schon über 50 Jahre alt, was man sich erstmal
vorstellen muss. Von daher kann man die Tonqualität schon als
großartig einstufen.
Die vier CDs kommen in einem netten Pappschuber daher, dazu gibt es
in jeder Hülle ein Booklet mit ein paar Hintergrundinfos. Die
CDs an sich bieten genug Trackpunkte, damit das spätere Einsteigen
auch problemlos möglich ist.
Ein Muss für Krimifans, trotz des Alters dieses
Hörspiels. Von daher ist es nicht nur Nostalgikern zu empfehlen,
sondern allen, die sich als wahre Hörspielfans bezeichnen. Hier
zeigt sich, dass auch schon früher sehr gute Werke produziert
worden sind und Temple ist dafür der beste Beweis. Zwar ist der
Preis nicht gerade klein, aber man kann ihn wohl als angemessen bezeichnen.
Die Qualität dieser Produktion rechtfertigt den Preis durchaus.
Zuschlagen, anhören, miträtseln!
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