TKKG Nr. 175
- Nachtwanderung mit Schrecken -
(Europa)

Captain Blitz urteilt:

Für TKKG geht es nach langer Zeit wieder zurück ins Ferienlager und dort wollen sie ihrem alten Freund Rasputin (Douglas Welbat) unter die Arme greifen und ebenfalls als Betreuer in Erscheinung treten. Doch das klingt dann einfacher als es tatsächlich ist, denn sie kriegen nicht nur Probleme mit einem der Jungs im Ferienlager, plötzlich verschwindet auch noch Karl (Niki Nowotny) bei der Nachtwanderung. Erlaubt er sich nur einen Scherz, so wie es Kommissar Marihn (Jürgen Thormann) behauptet? Die Freunden wollen es nicht glauben und machen sich auf die Suche nach Karl, denn der Hilferuf war eindeutig!

- Meinung -

Ein weiteres Jubiläum für TKKG, die 175. Folge ist da und diesmal hat man sich durchaus etwas Besonderes einfallen lassen, denn Kai Schwind, den man unter anderem von der Ferienbande, einer TKKG-Parodie, kennen dürfte, ist hier der Autor und er hat einen Fall mit Überlänge geschrieben. Wurde bisher zu den Jubiläumsfolgen nichts gemacht, so ist dies hier endlich mal der Fall, aber ist das auch automatisch gut? Nein, automatisch schon mal gar nicht, aber insgesamt hatte ich mir auch einfach mehr von dieser Folge erhofft. Kai Schwind schätze ich für seine Geschichten sehr und er trifft im Prinzip auch gut den Grundton der Serie, doch im Endeffekt ist diese Folge dann doch leider ausgerechnet zu lang geworden. Nach der Live-Aufführung in Hamburg ging ich davon aus, dass man hier zwei Fälle in voller Länge geboten bekommt, pro CD jeweils einen. Die Spielzeit beträgt aber nur knapp über 90 Minuten und es gibt zwar einen zweiten Fall, der aber eher eine Art Nebengeschichte darstellt und hart ausgedrückt hätte man sich den auch sparen können und schon wäre man dann doch wieder mit einer CD ausgekommen. Irgendwie will es bei dieser Serie nicht so recht mit einem vernünftigen Jubiläum klappen, es ist wie verhext. Wie dem auch sei, dennoch kann man mit dem inhaltlichen Teil recht gut leben, nur ist es nicht der erhoffte große Wurf.

Die Sprecherriege hat mir gut gefallen, die Hauptsprecher machen ihre Sache sowieso wieder mal ordentlich und sind auch nach 30 Jahren noch mit Spaß dabei. Im Prinzip muss man auch gar nicht mehr großartig auf ihre Leistungen eingehen, die stimmen so wie sie sind, da gibt es auch keine groben Aussetzer. Da ist die Gästeliste auch viel interessanter und ich finde, dass man sich schon Mühe gegeben hat, diese Folge adäquat und namhaft zu besetzen. Eine Sache muss aber auch direkt angesprochen werden, Wolfgang Völz ist diesmal leider nicht als Rasputin mit von der Partie, die Rolle hat Douglas Welbat übernommen, der das aber auch ziemlich gut macht. Dennoch geht hier etwas Nostalgie flöten, was sich aber nicht vermeiden ließ, da Wolfgang Völz zu diesem Zeitpunkt wohl aus gesundheitlichen Gründen nicht ins Studio konnte. Wie dem auch sei, Douglas Welbat ist ein guter Ersatz und er spricht die Rolle gekonnt. Ebenfalls mit von der Partie sind Luise Lunow, Jürgen Thormann, Lutz Mackensy, Klaus Dittmann (peinlich von Europa, er steht als Klaus Dickmann im Inlay!), Thomas Fritsch, Peter Weis, Tim Kreuer, Anton Sprick, Kai Schwind und einige mehr sind mit dabei, mit dieser Riege kann man sehr gut leben.

Auch diesmal habe ich die Untermalung als recht gewöhnlich und lieblos ausgewählt und eingesetzt empfunden. Warum setzt man bei so einer Folge nicht auf ältere Klänge, man hat doch massenhaft Orchesterstücke am Start, wieso ignoriert man sie? Dafür werden modernere Klänge verwendet, die nicht mal ansatzweise die Atmosphäre erzeugen, die alte Stücke mit sich gebracht hätten. Schade, aber in diesem Bereich wird nur Dienst nach Vorschrift gemacht und somit gleichzeitig eine Chance vertan.

Schade, einem Jubiläum wird diese Folge nicht gerecht, aber insgesamt es solide Serienkost, die den Fans durchaus gefallen könnte. Dennoch bleibe ich dabei, dass ich mehr erwartet habe und zwar deutlich mehr! Kai Schwinds Geschichte geht in Ordnung, die Umsetzung auch, alles in allem ist das hier aber nur eine brauchbare Vorstellung, die hinter ihren Möglichkeiten bleibt.

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