Bekloppte Hörspiele
TKKG Nr. 110
- Das Phantom im Schokoladen-Museum -
(Europa)
Autobahnbanditen sorgen für eine ganze Menge Ärger, denn zuerst werden Klößchen und sein Onkel Waldo (Manou Lubowski und Ringo Klemm) beim Pilzesammeln überfallen und dann wird der Rest von TKKG von den selben Gaunern bei einer Busfahrt ausgeraubt! Doch damit nicht genug, das nächste Ding wird bereits geplant und dahinter steckt der Erzfeind des Schokofabrikanten Sauerlich, nämlich die Konkurrenz in Form von Herrn Kempferth (Harald Halgarth). Werden TKKG der Bande das Handwerk legen und das Schokoladen-Museum der Sauerlichs vor einem Anschlag bewahren?
- Meinung -
Tja, was soll man zu einer derartigen Story grossartig sagen? Auch wenn es um Schokolade geht, so ist sie Geschichte nicht so schmackhaft wie solche, sondern riecht eher streng wie ein anderes, braunes Produkt. Zufälle ohne Ende, auf Biegen und Brechen wird hier eine ultradünne Handlung zusmmengeschustert, dass man sich die Haare rauft, falls man denn noch welche hat. Da die Autobahnbande, dort den gefrusteten Erzfeind der Sauerlichs, da eine verkleidete Gaby und vieles mehr und insgesamt könnte die Story nicht abstruser ausfallen. Von einem Phantom, das andauernd durch das dunkle Museum schleicht, was als Aufhänger sicherlich interessant gewesen wäre, gibt es hier nur herzlich wenig zu hören, hier wurde reichlich Potential verschenkt. Die Handlung fällt nämlich unter dem Strich nicht nur sehr konstruiert und hingebogen aus, sondern auch zäh und langweilig und man ist froh, wenn das Drama ein Ende hat.
Von der Besetzung her geht das Hörspiel sogar okay, wobei man da auch Abstriche machen muss. Ich bin mir nicht sicher, ob es bei dem Namen Ringo Klemm um ein Pseudonym handelt, er klingt aber schwer danach und wundern würde es mich nicht, denn die Rolle von Klößchens Onkel Waldo ist einfach nur bescheuert und die Figur absolut überflüssig, was vielleicht auch erklärt, warum die Performance nur halbherzig wirkt. Den nächsten Knaller liefert Veronika Neugebauer in einer absolut nervigen Darbietung ab, nämlich "undercover" als Oma Poldine. Es soll wohl eine tolle schauspielerische Leistung sein, doch ich hätte viel lieber die Boxen eingetreten, als Frau Neugebauer anfing zu röcheln und zu krächzen. Wenigstens überzeugen Harald Halgardt als fieser Kempfert, Lutz Schnell als Scherge Tippgen und die Damen Ursula Sieg und Renate Pichler in weiteren Rollen. Unterm Strich bleibt aber ein fader Beigeschmack und man kann die Gesamtleistung aller Beteiligter als solide einstufen, mehr aber auch nicht.
Die Musik fällt für meinen Geschmack zu modern aus und die Stücke sind einfach seelenlos und austauschbar. Etwas mit mehr Stil, gerne ältere Klänge, die ordentlich Atmosphäre und Stimmung ins Spiel bringen, doch davon ist diese Produktion leider weit entfernt. Die Untermalung ist 08/15, wenn überhaupt und mit Ruhm bekleckern sich die Macher hier leider nicht. Gerade die letzte Szene im Museum hätte auch durch eine solche Stimmung überzeugen können, doch das ist leider nicht der Fall, die Chance wird nicht genutzt.
Die Folge ist bescheuert, wie es der Titel schon angedeutet hat. Eine brachial zusammengeschusterte Story und eine mittelmäßige Produktion hinterlassen ein sehr schwaches Hörspiel und das hier dürfte selbst für die härtesten TKKG-Fans nur schwer zu ertragen sein. Da wird aus der Schokolade eher Schock-olade!
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