Bekloppte Hörspiele
TKKG Nr. 103
- Mörderischer Stammbaum -
(Europa)
Mit dieser Entdeckung hätte Petra Delius (Claudia Dermarmels) sicherlich nicht gerechnet, denn ausgerechnet ihr Gegenspieler in Sache Tierschutz, Bernhard Kovechluser (Thomas Schüler) scheint eine grausame Vergangenheit zu haben bzw. sein Stammbaum scheint ein düsteres Geheimnis zu bewahren. Was hat es damit auf sich? Ausserdem treibt sich in der Gegend der sogenannten "Beisser" rum, der Frauen überfällt und sie beisst. Wer ist dieser Mann? Gibt es zwischen all diesen Fällen eine Verbindung?
- Meinung -
Ich weiss wirklich nicht, ob ich einfach nur irre lachen oder dann doch etwas zu diesem Mist schreiben soll. Okay, letzteres wäre sinnvoller, aber das wäre dann auch der einzige Sinn, den es hier geben wird. Die Story ist so übel und brutal zusammengeschustert, da stehen jedem Hörer die Haare zu Berge, wenn er denn noch welche sein Eigen nennt. Ein wildgewordener Beisser, eine nervige Ökotussi, ein Typ mit schmierigen Vorfahren, tote Tauben und mittendrin TKKG, die diesmal so brachial auf Moralapostel machen, dass man am liebsten in allen Regenbogenfarben kotzen möchte. Hier hat Stefan Wolf offiziell die dunkelste Phase der Serie eingeleitet, denn nun jagt eine Schundstory die andere und so schlecht ging es bei TKKG nur selten vor. Sorry, inhaltlich grottig, da kann die Bearbeitung auch nichts mehr retten, das geht ja schon gut los und die Grundlage für eine richtig schlechte Folge ist vorhanden.
Die Sprecher und Sprecherinnen übertreffen sich hier auch nicht gerade mit tollen Leistungen, das Gegenteil ist eher der Fall und mir kommt es so vor, als würden sie sich viel lieber gegenseitig unterbieten. Der einzige Profi, der mich einigermaßen überzeugt, ist Lutz Schnell, der hier eine solide Leistung bietet, der Rest fällt erbärmlich ab. Claudia Dermarmels nervt als Petra Delius ungemein, Thomas Schüler ebenfalls, der sich hier mit einem seltsamen Akzent rumquält und auch sonst gibt es hier kaum jemanden, der sich irgendwie positiv einbringt, trotz bekannter Namen wie z.B. Tanja Schumann, Michael Bideller, Brigitte Böttrich und Wanda Osten. Die Hauptsprecher bekleckern sich auch nicht mit Ruhm und vor allem in der ersten Szene gehen sie der Hörerschaft gehörig auf den Zeiger, weil sie die komischen Moralvorstellungen und dummen Sprüche des Herrn Wolf absondern müssen.
Die Musik kann man durchwinken, Bäume reisst sie aber auch nicht aus, denn werden hauptsächlich modernere Klänge eingesetzt, die man aus diversen Produktionen Europas der 90er kennen dürfte. Vornehmlich elektronisch geht es also zu, da bleibt die Atmosphäre auch gerne mal auf der Strecke und nur selten kommt die richtige Stimmung auf.
Selten habe ich so eine mit der Brechstange zusammen gebastelte Story gehört, die hier setzt dem Ganzen die Krone auf. Dieser Schund dürfte nicht mal dem ganz harten Kern der TKKG-Fans gefallen und ich kann von diesem Machwerk nur abraten und gleich darauf hinweisen, dass noch zwei weitere Klopper bereits auf ahnungslose Hörer lauern.
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