Bekloppte Hörspiele

Das Sternentor Nr. 9
- Die Zeitfalle -
(Maritim)

Captain Blitz urteilt:

Commander Perkins und Major Hoffmann (Christian Mey und Nicolas Böll) müssen unbedingt die zweite der sieben Säulen finden. Falls sie das nicht vor dem Ablauf der Frist schaffen ist ihr Leben verwirkt, sie werden sterben, dabei ist diese Mission so unglaublich wichtig. Es geht um die Unsterblichkeit, doch werden die beiden es noch schaffen und sie erlangen? Doch nicht das Duo muss einige Gefahren überwinden, auf der Erde sorgt Oberst Jason (Thomas Kästner) für Probleme. Wie wird dieses Abenteuer ausgehen?

- Meinung -

Endlich hat diese von Katastrophen gezeichnete Serie ein Ende. So hart sich das auch anhören mag, aber es hatte hier den Anschein, als dürfte jeder mal seinen Teil dazu beitragen und so wirkt auch die Umsetzung, nämlich wie ein Flickenteppich. Was mit einer tollen ersten Folge seinen Anfang nahm endete in einem Debakel und die Frage, warum ab Folge 7 immer zwei CDs mit einer Spielzeit von fast zwei Stunden serviert wurden, ist bis heute nicht klar. Die Geschichten haben einfach nicht soviel Stoff hergegeben und die Bearbeitung fällt schlicht und ergreifend viel zu lang bzw. langatmig aus. Hätte der Autor persönlich, nämlich H.G. Francis, Hand an diese Serie gelegt, sie wäre um einiges kurzweiliger ausgefallen. So zieht sich die Hatz nach der zweiten der sieben Säulen ewig hin und nach 115 Minuten ist man dann nur noch froh, dass die Abenteuer von Commander Perkins und Major Hoffmann endlich ein Ende gefunden haben. Buchvorlagen gibt es keine mehr und man kann sich wohl auch ziemlich sicher sein, dass keine Stories für diese Serie geschrieben werden. Bleibt festzuhalten, dass dieses Hörspiel inhaltlich spannungsarm und träge ist und das größtenteils auf die überlage Bearbeitung zurückzuführen ist.

Durch die schreckliche Veröffentlichungspolitik, die diese Serie geplagt hat, sind nach und nach Sprecher nicht nur im wahrsten Sinne weggestorben, sondern teilweise auch einfach so ausgetauscht worden. Die Krönung wird uns aber ausgerechnet in der letzten Folge geboten, denn Ernst Meincke ist nicht mehr als Commander Perkins dabei, Christian Mey füllt diesen Part aus. Wem das noch nicht reicht, der kriegt den nächsten Hieb versetzt, Mey klingt nicht mal ansatzweise wie Meincke und er war wohl einfach gerade verfügbar, anders kann ich mir seinen Einsatz in der Hauptrolle nicht erklären. Es gibt aber auch einen positiven Aspekt, denn er klingt für meinen Geschmack frischer und lebendiger als Meincke es in allen acht vorherigen Folgen war. Mit Melanie Manstein als Cindy Common und Helmut Krauss als Professor Common hat man auch schon die Zweitbesetzung im Einsatz, beide machen einen guten Job, wobei mir Melanie Manstein stellenweise etwas zu hölzern und gestelzt spricht. Mit Michael Pan, Nicolas Böll, Thomas Kästner und Eckart Dux sind weitere Könner an Bord, die auch überzeugen können und das gilt auch für Erzähler Jürgen Neumann. Wer mir weniger gefiel ist einmal mehr Wolfgang Bahro in der Rolle des Ralph Common, hier wird das Talent dieses Mannes einfach sinnlos verschenkt und er tut mir ein wenig leid. Auch wenn er für diesen Auftritt bezahlt wird und er sich reinhängt, so klingt das einfach total daneben und nicht glaubwürdig und so sehr ich ihm die Rolle auch abnehmen möchte, es will nicht funktionieren.

Die Untermalung ist vermutlich noch das Beste an dieser Produktion, da wurden gute Stücke ausgewählt und auch passende eingesetzt, so dass diesem Hörspiel durchaus ein Touch von "Space Opera" verliehen wird. Musik und Geräusche ergeben also eine ordentliche Klangkulisse, an der es nichts auszusetzen gibt.

Es ist geschafft, das Drama hat ein Ende und dafür bin ich sehr dankbar. Soviel Potential diese Serie anfangs hatte, umso schwächer endet sie nun und nahezu in allen Bereichen versagt die Serie. Schade, mit neuen Abenteuern von Commander Perkins und Major Hoffmann wollte man den SF-Fans einen großen Gefallen tun, das tatsächliche Resultat hört sich absolut nicht danach an. Vor allem dieser Abschluss ist schlecht und kann nicht empfohlen werden!

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Maritim

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