Das Sternentor Nr. 6
- Im Bann der glühenden Augen -
(Maritim)

Captain Blitz urteilt:

Commander Perkins und Major Hoffmann (Ernst Meincke und Nicolas Böll) befinden sich immer noch in den weiten des Alls, ohne wirkliche Möglichkeit auf eine Rückkehr zur Erde...oder etwa doch? Professor Common (Helmut Krauss) versucht jedenfalls alles, was in seiner Macht steht, um seine beiden Freunde zu retten. Doch er ist am Ende seiner Kräfte angelangt und muss nun auf fremde Hilfe zurückgreifen und ob Arentes (Peter Groeger) sich überhaupt zur Verfügung stellen wird, steht auf einem anderen Blatt, denn zwischen ihm und dem Team um Commander Perkins gab es bereits böses Blut.

- Meinung -

Der Handlungsstrang der vorherigen Folge wird hier fortgeführt und die Rettungsaktion, um Perkins und Hoffmann zu befreien, geht weiter. So actionreich sich die Sache auch anhören mag, sie ist es leider nicht. Die Handlung plätschert mehr oder weniger dahin und erneut benötigt man 70 Minuten, um eine relativ dünne Story erzählen, was eindeutig viel zu viel ist. H.G. Francis hätte damals aus beiden Büchern ein Hörspiel von 70 Minuten gemacht, hier benötigt man für diese Folgen 140 Minuten und das ist eindeutig zuviel. Langatmig und unspektakulär, das dürfte wohl die Beschreibung sein, die auf den Inhalt dieser Folge wohl am besten passt.

Bei den Sprechern bleibt das Problem bestehen, das auch schon für die vorherige Folge galt. Jürgen Neumann ist einfach ein schlechter Erzähler, jedenfalls liefert er hier eine Leistung ab, die unter aller Kanone ist. Gibt die Handlung schon nichts her und lädt eher zum Einschlafen ein, hätte er ja wenigstens noch etwas retten können, indem er richtig mitgeht und betont, doch Fehlanzeige. Er trägt noch mehr dazu bei, dass der Hörer sich vor dem zweifelhaften Genuss dieser Folge einen Wecker stellt, damit er am Ende geweckt wird. Lasch betet Neumann seinen Text runter und man ist froh, wenn er nicht zum Einsatz kommt. Da fragt man sich auch, ob es keine Regie gab, die dem guten Mann mal auf die Füsse hätte treten kommen, damit er aus seiner Lethargie aufersteht. Die anderen Sprecher sind schon fast als das absolute Gegenteil zu bezeichnen, denn die nehmen ihren Job wenigstens einigermaßen ernst. Nicolas Böll, Ernst Meincke, Helmut Krauss, Thomas Kästner, Peter Groeger und viele weitere reißen das Ruder nochmal herum und hieven die Produktion noch auf ein ordentliches Niveau, jedenfalls was den sprachlichen Bereich betrifft.

Da beide Folgen wohl mehr oder weniger back-to-back produziert worden sind, hat sich in Sachen Untermalung auch nichts getan. Irgendwer meinte wohl das 08/15-Programm eines x-beliebigen Soundarchivs zu verwenden und so bekommt der Hörer hier Stücke vorgesetzt, die er auch schon aus zahlreichen Folgen John Sinclairs kennen dürfte. Ist das die richtige Wahl für eine Sci-Fi-Serie? Garantiert nicht, da will man epische Musiken, Orchsterklänge, die die Weiten des Weltalls auferstehen lassen und nicht das Standard-Gedudel für eine Grusel-Reihe. Absoluter Fehlgriff!

Die Serie wird von Folge zu Folge schlechter und dann kommt noch die elend lange Wartezeit dazu. Ich denke, dass man nach 2/3 der gesamten Reihe einfach ganz deutlich sagen muss, dass Maritim diese in den Sand gesetzt hat. Ich bezweifel, dass das letzte Drittel noch großartig etwas retten kann, dafür wurde zuviel im Vorfeld verbockt. Eine durchschnittliche Sci-Fi-Reihe, die immer weiter Richtung Abgrund rast. Nur bedingt empfehlenswert, selbst die härtesten Fans dürften mittlerweile ihre Probleme mit dem Sternentor haben.

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