In Transylvanien reckt neues Unheil sein scheussliches Haupt und der alte Frantisek Marek (Joachim Höppner) bekommt diese Vorgänge mit. Wer will einen längst vergangen geglaubten Schrecken zu neuem untoten Leben erwecken? Alles deutet darauf hin, dass Marek es nicht alleine schaffen kann und deshalb benötigt er dringen Hilfe. Zu seinem Glück ist auch John Sinclair (Frank Glaubrecht) der Sache auf der Spur. Sind beide zusammen stark genug, um den finsteren Kalurac (Thomas Fritsch) besiegen zu können?
- Meinung -
Für die zweite Sonderausgabe des Geisterjägers wollte man erneut einen Meilenstein der Romanserie vertonen und die Wahl fiel auf die Pfähler-Trilogie. Anfangs mag man dies für eine gute Wahl halten und sich wundern, warum man diesem Hörspiel nur eine Laufzeit von 90 Minuten spendiert hat, da es sich ja immerhin um drei Hefte handelt, die hier in Hörspielform gebracht worden sind, aber nach dem Hörspiel ist man regelrecht froh darüber. Warum das? Ganz einfach, die Bearbeitung ist einfach schrecklich, denn selbst in den verhältnismässig knappen 90 Minuten kommt kaum Tempo auf, Grusel ist in dieser Serie seit Ewigkeiten ein Fremdwort und man kann behaupten, dass dieses Werk von der Handlung her einfach schrecklich langweilig und zahm ist. Kurz vor Schluss geht es zwar schon ein wenig rund, aber es reicht auf gar keinen Fall aus, um das Ruder noch entscheidend rumzureissen. Der Showdown ist ein Witz, der Aufbau bis zum Ende lahm, der Story fehlt einfach die Seele. War "Der Anfang" noch ein Kracher von vorne bis hinten, so ist das hier schon eher "Das Ende". Eine schnarchige Inszenierung, die man sich hätte sparen können.
Die Holzhammer-Methode funktioniert hier zum Glück nicht, denn es könnten wohl noch 100 Stars aus der Synchronszene dabei sein, es würde nichts ändern. Wie sollte es auch? Wenn hier z.B ein Pampel oder ein Arne Elsholtz in kurzen Szenen regelrecht verheizt werden (auch wenn sie vielleicht für andere Produktion im Studio waren), dann bringt das nichts. Leider wirken manche Auftritte auch gar nicht, weil es halt nichts besonderes mehr ist, wenn ein namhafter Sprecher die Szene betritt, da geht der eine oder andere Star nämlich einfach unter. Durch ihre Wichtigkeit und Präsenz als Charaktere und wichtige Figuren im Hörspiel bleiben Thomas Fritsch und Joachim Höppner dieses Schicksal erspart. Sie liefern starke Auftritte ab und stellen so auch gleichzeitig schon die Highlights der gesamten Produktion dar, was für ein derartiges Werk schon etwas verwunderlich ist. Die Sprecher um Frank Glaubrecht, die also immer bei dieser Serie dabei sind, bieten die übliche Kost, fallen also nicht negativ auf und ihre Stimmen sind angenehm zu hören.
Schade, da hätte man doch wenigstens mal für diese ach so aufwändige Produktion ruhig mal ordentlichere Stücke einspielen können, die dem Hörspiel eine gewisse Einzigartigkeit spendiert hätte, doch weit gefehlt. Hier wird nichts aussergewöhnliches geboten, einfach nur die standardmässige Untermalung, die den Hörer schon seit längerer Zeit nicht mehr von den Socken haut. Hier herrscht akuter Handlungsbedarf! Die Effekte fahren in der selben Spur, druckvoll sind sie allemal, es geht laut, aber auch passend zu.
Der angeblich so tolle Bonus in Form von Outtakes und Soundtrack kann nicht überzeugen, hier wird nichts aufregendes geboten, was man nicht schon kennt oder auch schon mal in anderer Form dagewesen ist. Hier hätte man sich deutlich mehr Mühe geben müssen.
Die Aufmachung weiss zu gefallen, wie bei "Der Anfang" gibt es auch hier wieder einen schwarzen Pappschuber, auf dem aber die rote Fratze irgendwie albern wirkt, die hätte man weglassen sollen. Im Doppel-Jewel-Case wird ein dickes Booklet geboten, dass neben ein paar Produktionsnotizen und einer Besetzungsliste aber nichts aufregendes bieten kann. Zusätzlich werden alle Cover der Pfähler-Trilogie und eine Cover-Galerie der Hörspielserie geboten.
Bei dem Preis ist die zweite Sonderedition eine reine Unverschämtheit. Eine überlange Folge, die gähnend langweilig ist, kaum Action und erst recht keinen Grusel bietet, was bei einer angeblichen Gruselserie aber mal der Fall sein sollte. Wer sich hier Hoffnungen auf einen Überknaller von einer Produktion gemacht hat, der wird bitter enttäuscht sein, sobald er dieses Werk hinter sich gebracht hat. "Der Pfähler" rutscht nur am Wahnsinn der Woche vorbei, weil die technische Seite relativ gelungen ist, aber das ist bei dieser Serie eigentlich immer der Fall. Technisch top, inhaltlich ein Flop! Sollten zukünftige Sonderausgaben auch auf diesem Niveau stattfinden, dann sollte man bei WortArt keine weiteren produzieren.
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