John Sinclair Nr. 71
- Der Mann, der nicht sterben konnte -
(Lübbe Audio)

Captain Blitz urteilt:

Was hat das legendäre Tunguska-Unglück von 1908 mit einem englischen Earl (Claus-Dieter Clausnitzer) zu tun? Das fragt sich auch John Sinclair (Frank Glaubrecht), der durch Lady Sarah Goldwyn (Evelyn Gressmann) Bekanntschaft mit Earl Rankin schließt. Doch er und Suko (Martin May) merken schnell, dass es auf dem Anwesen nicht mit rechten Dingen zugeht und Fjodor Rankin (Erik Schäffler) ein grausames Spiel zu spielen scheint. Und welche Verbindung hat der Sohn des Earls, Gaylord Rankin (Sven Plate) zu dieser ganzen Angelegenheit?

- Meinung -

Da ist sie also, die erste Folge der Post-Döring-Ära und für die ist Dennis Ehrhardt verantwortlich. Ich frage mich jedoch, was ihn zur Auswahl dieser Vorlage bewogen hat, denn die scheint doch eher öder Natur zu sein, richtig gut ist sie jedenfalls nicht und auch der Hörspieladaption gelingt es nicht, einigermaßen Tempo reinzubringen. Somit liegt also durchaus eine gewisse Hypothek vor, die man sich eigentlich auch hätte sparen können, eine bessere und vor allem temporeichere Vorlage hätte mehr Sinn ergeben. Leider begibt sich die Bearbeitung aber mehr oder weniger auch auf das Niveau der Vorlage und passt dich der ganzen Angelegenheit an, so dass man in inhaltlicher Hinsicht schon mal von einem durchaus verpatzten Anfang sprechen kann.

Die nächste Änderung, die mich doch ziemlich geschockt hat, ist der Austausch von Joachim Kerzel. Für ihn ist nun Alexandra Lange im Einsatz, die man auch als deutsche Synchronstimme von Barbara Carrera kennen dürfte. Sie ist zwar nicht sonderlich oft in dieser Folge im Einsatz, aber wenn man sie hört, dann macht sie ihre Sache zwar ordentlich, dennoch ist das Fehlen von Joachim Kerzel nicht so einfach wegzustecken und schon ziemlich schade. Ansonsten bekommt man ein recht hohes Niveau geboten, wenn auch nicht ganz so hoch wie bei den letzten Folgen, viel fehlt aber nicht. Frank Glaubrecht macht als John Sinclair einen guten Job, baut aber gegen Ende etwas ab und man hört, dass er Probleme mit S-Lauten hat und ein Wort spricht er etwas holprig aus, etwas mehr Sorgfalt hätte also nicht geschadet. Evelyn Gressmann bleibt als Lady Sarah Goldwyn auch etwas blass, sie hat mir vorher schon mal besser gefallen, wirklich schlecht ist ihr Auftritt aber wiederum auch nicht. Ansonsten gibt es herzlich wenig zu beanstanden, namhafte Profis wie Erik Schäffler, Claus-Dieter Clausnitzer, Sven Plate, Stefan Krause, Hans Teuscher, Marus Clarén und sorgen für Qualität, es wird also auch weiterhin Hollywood für die Ohren geboten.

Mit dem neuen Intro bin ich in keinster Weise einverstanden, für mich ist es einfach öde, der Text bezieht sich nicht auf John Sinclair, sondern faselt eher langweilig vom Kreuz. Die Titelmelodie wirkt auf mich ebenfalls äußerst deplatziert, klingt anfänglich eher nach James Bond und als sie gegen Ende wieder eingespielt wird, erinnert sie an diverse Edgar Wallace Filme. Ich vermisse jedenfalls jetzt schon das krachende Intro der vorherigen Folgen. Ansonsten lässt sich mit der Untermalung ganz gut leben, die Musiken und Geräusche von Andreas Meyer gehen in Ordnung, lediglich die Auftritte Fjodor Rankins sind nicht gut inszeniert worden. Der eingesetzte Soundeffekt klingt wie ein altes Gartentor und endet auch sehr abrupt.

Der Einstand für das neue Team ist für meinen Geschmack eine zweischneidige und halbgare Angelegenheit. Größtenteils macht man sich sogar selber das Leben schwer, indem man auf eine sehr schwache Vorlage setzt, warum auch immer. Da bleibt nur zu hoffen, dass die kommenden Folgen deutlich besser unterhalten, unterm Strich ist das hier eine eher durchschnittliche Angelegenheit.

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