John Sinclair Nr. 8
- Das Mädchen von Atlantis -
(Lübbe Audio/WortArt)

Captain Blitz urteilt:

Was soll Jane Collins (Franziska Pigulla) nur davon halten? Sie bekommt Besuch und kurze Zeit später ist ihre Freundin tot. Hat Atlantis etwas damit zu tun? Denn das war eines ihrer letzten Worte und umgehend informiert Jane John Sinclair (Frank Glaubrecht), der sich der Sache annimmt. Hat Sinclairs neuer, mächtiger Feind, der Schwarze Tod (Thomas Friebe), seine Hände im Spiel? Es geht auf nach Griechenland und der gilt es allerlei Gefahren zu überstehen!

- Meinung -

Der Auftakt zu einem relativ wichtigen Zweiteiler (in der Heftvorlage ein Dreiteiler, mit einem nicht gerade wichtigen dritten Teil!), immerhin hat der Magier Myxin hier seinen ersten Auftritt. Die Folge erweist sich allerdings nur als mäßig spannend, mutiert sie im weiteren Verlauf leider mehr und mehr zu einem Actionthriller, jedenfalls was die Szenen in Griechenland betrifft, in denen es gegen Gangster geht. Die Szenen mit und um Myxin sind daher schon richtige, kleine Highlights, was einiges über diese Folge aussagt. Ist dies der erste Mehrteiler, so zeigen sich in der Story bereits erste Schwächen, was sich durch die gesamte Serie ziehen wird.

Den Sprechern kann man keine Vorwürfe machen, für die Story und deren Bearbeitung können sie nichts und sie erledigen ihre Arbeit sehr gut. Interessant und gelungen ist der Auftritt von Peter Matic, den man in Hörspielen bisher leider nur viel zu selten hören durfte. Er zeigt sich in Bezug auf diese Serie auch nicht gerade als langlebiger Geselle (er hatte anscheinend keine Lust oder Zeit mehr und wurde mittlerweile durch Ebehard Prüter hervorragend ersetzt!), aber seine wenigen Auftritte sind äußerst positiv zu bewerten. Damit hat es sich aber auch schon mit den großen Namen in den Nebenrollen, es sei denn man zählt noch Udo Schenk hinzu, der hier, wie kann es auch anders sein, als Gangster einen Auftritt hat, aber da er bereits mehr oder weniger zum Inventar der Serie gehört, muss man seine Rolle und Leistung nicht gerade sinnlos abfeiern. Er ist natürlich ein toller Sprecher und dies beweist er hier zwar auch wieder, aber seine regelrechte Stammbesetzung wirkt auf die Dauer für den Hörer ermüdend, auch wenn seine Performance immer wieder als sehr gut zu bewerten ist. Ansonsten gibt es nur die Stammsprecher, deren Leistungen bekannt sind, unter "gut bis sehr gut" läuft hier nichts und da kann sich auch die Regie ihr Lob abholen.

Musikalisch bekommt man nur wieder die übliche Kost geboten, einige stimmungsvolle und atmosphärische Stücke von diversen Hollywood-Samplern, was sich leider auf der anderen Seite auch als ein wenig seelenlos darstellt, da man sich hier nicht die Mühe gemacht hat und der Serie eigens komponierte Musiken zu spendieren. Will man der Serie einen eigenen akkustischen Touch geben, dann sollte man das aber tun. Bei den Effekten gilt selbiges, die üblichen Sounds, die man mit Sicherheit schon in einigen Filmen hören konnte. Die Untermalung ist nicht schlecht, bitte nicht falsch verstehen, doch Eigenständigkeit würde der Serie gut zu Gesicht stehen.

Brauchbarer Auftakt zu einem Zweiteiler, der im Ansatz aber schon Schwächen zeigt. Irgendwie ist es WortArt nicht möglich, dass man einen Mehrteiler über die volle Distanz spannend gestalten kann, warum auch immer. Der erste Teil macht Lust auf mehr, soviel steht fest, aber ob der zweite Teil dies halten kann, darf bezweifelt werden. Alle vorherigen Folgen waren jedenfalls besser als diese hier und somit wird dieses Abenteuer nach einer gewissen Zeit wohl einfach in Vergessenheit geraten.

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keyser soze urteilt:

Eine Nachbarin von Jane Collins stirbt mit dem Wort "Atlantis" auf den Lippen. Bei ihren Nachforschungen wird Jane von dem unheimlichen Azarin entführt. Der will mithilfe seiner Opfer den sagenumwobenen Kontinent Atlantis wieder auferstehen lassen, und mit ihm eine Heerschar von Dämonen ...

- Meinung -

"Das Mädchen von Atlantis" bietet Unterhaltung auf gewohnt hohem Sinclair-Niveau. Das Atlantis-Thema ist zwar etwas weit her geholt, aber dank der spannenden Inszenierung macht das Zuhören richtig Spaß. Besonders überzeugend gibt (mal wieder) Udo Schenk den irren Dämonenhelfer. Und als Jane Collins in ihrem Verlies die Leiche ihrer Nachbarin Sandra entdeckt, blüht dem Hörer einer der besten und unerwartesten Schockeffekte, der gewaltig in die Glieder fährt. Leider treten keine hochkarätigen neuen Gaststars auf, wie im "Horror-Schloss im Spessart". Stattdessen gibt´s die erfahrene Stammbesetzung, und trotz seiner guten Leistung machen sich erste Anzeichen von "Gontermannteritis" bemerkbar.

Sei´s drum, die zweite Staffel findet nach dem fulminanten Einstand "Das Horror-Schloss im Spessart" eine spannende und superb produzierte Fortsetzung. Auch der Cliffhanger mit den abebbenden Herzschlägen macht neugierig auf Teil 2.

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