Sherlock Holmes (Christian Rode) erzählt seinem Freund Dr. Watson (Peter Groeger) von einem Fall, der schon länger zurück liegt. Es ging damals um das sogenannte Musgrave-Ritual, welches in der Familie von Sir Reginald (Norbert Langer) durchgeführt wird, sobald ein Mitglied das achtzehnte Lebensjahr erreicht hat. Damals wühlte der Butler Brunton (Manfred Lehmann) in den Unterlagen von Sir Reginald und er forschte anscheinend nach einem Geheimnis, welches das Ritual birgt. Kurze Zeit später verschwindet der Butler. Was ist passiert? Steckt wirklich mehr hinter diesem Ritual? Sherlock Holmes beginnt mit seinen Ermittlungen!- Meinung - Mit einer Spielzeit von fast 80 Minuten nicht gerade kurz, aber auch kurzweilig? Sicherlich liegt die Vermutung nah, dass es sich hier um einen langatmigen Kriminalfall handelt, der sich wie Kaugummi zieht. Dem ist aber zum Glück nicht so und man bekommt von der ersten bis zur letzten Minute beste Unterhaltung geboten. Dieser Fall des Meisterdetektivs gibt es zwar auch schon in einer Vertonung aus dem Hause Europa, doch dort wirkte er recht überhastet und wurde in weniger als der Hälfte der Spielzeit vertont. Hier spendiert man dem Fall mehr Zeit und es zahlt sich aus, denn man rätselt mit, es geht mysteriös zu und am Ende gibt es eine interessante Aufklärung wie man sie von Holmes einfach kennt. Großartige Action darf man zwar nicht erwarten, aber diese gab es eigentlich noch nie bei den Fällen des weltbekannten Detektiv, was somit auch nicht ins Gewicht fällt. Natürlich ist wieder das Gespann Rode und Groeger in den Hauptrollen am Werk und da der Meisterdetektiv das Abenteuer sowieso aus seiner Erinnerung hervorruft ist er eigentlich auch gleichzeitig der Erzähler, was das Wegfallen einer solchen Rolle gleich wieder aufhebt. Die beiden machen ihre Sache natürlich gut, daran gibt es keinen Zweifel. Lediglich Peter Groeger kommt nicht von der Aussprache "Hohms" für Holmes weg, was man langsam mal beheben sollte. In den Nebenrollen gibt es diesmal dicke Überraschungen, denn hier tummeln sich fast nur große Namen. Manfred Lehmann als zwielichtiger Butler, Norbert Langer als Sir Reginald Musgrave und Joachim Kerzel in einer kleinen Rolle als Gärtner. Diese Starpower soll sich auch auszahlen, denn alle gehen, soweit es möglich ist, in ihren Rollen auf und das Wiederhören mit Norbert Langer und Manfred Lehmann weiss besonders zu gefallen, die beiden hört man immer gerne. Ihr Debüt bestreitet Barbara "nicht die Babs vom Boris" Becker, die eine gute Leistung abliefert und man wird von ihr sicherlich noch einiges hören. Anna Dramski kennt man bereits aus der Reihe Guitar-Lea und über ihre Performance kann man ebenfalls nur gut reden, aber ohne das sie großartig auffällt. Musikalisch hätte man etwas großzügiger arbeiten können, ein paar Stücke mehr hätten nicht geschadet. Die wenigen Klänge, die zum Zuge kommen, sorgen aber wieder für reichlich Atmosphäre und der Hörer kommt problemlos im alten England an. Man kann sich gut die Szenen vorstellen, da hat man bei der Auswahl der Musikstücke ein gutes Händchen bewiesen. Dies gilt auch für die Effekte, hier ist die Unterlegung ebenfalls geglückt. Eine starke dritte Folge und es könnte sich dabei sogar um die bisher beste Folge der noch jungen Reihe handeln. Nachschub ist definitiv erwünscht und Krimifreunde werden hier voll auf ihre Kosten kommen. Fast satte 80 Minuten voll guter Unterhaltung und man bekommt eine schöne Vertonung dieses Stoffes geboten. Hier kann man bedenkenlos zugreifen, hier steht nicht nur Sherlock Holmes drauf, es ist auch massig Sherlock Holmes drin! Der Link: |