Willem Hold (Hans-Peter Hallwachs) hat einen Job zu
erledigen, er ist Profikiller. Würde er seinen Auftrag einfach
ohne Zwischenfälle erledigen, dann wäre alles ja vollkommen
langweilig, von daher geht so gut wie alles schief, was nur schiefgehen
kann. Er lernt die Prostituierte Lou (Kathrin Angerer) kennen und
verliebt sich in sie und am Zielort richtet Willem nur Chaos an. Doch
worum geht es eigentlich? Geld, Picasso und Prominenz! Noch Fragen?
- Meinung -
Herrlich, hier werden absichtlich alle Klischees bedient,
die man bedienen kann! Den Namen trägt diese Produktion absolut
zurecht und alles wirkt grenzenlos überzogen, grell und abgefahren.
Ein großes Lob an Bodo Kirchhoff für die Vorlage und Andrea
Otte für die tolle Bearbeitung, denn man hat ein deutsches Gegenstück
zu "Pulp Fiction" geschaffen und zwar in einer noch überdrehteren
Fassung. Neben den stereotypen Charakteren kommen auch noch deutsche
Promis vor, die man sofort erkennen wird, wodurch dem Hörspiel
auch noch eine komische Ader verpasst wird, wenn der Rest nicht auch
so schon komisch genug wirkt.
Topsprecher der Branche bringen diese bunte Mischung
prächtig rüber, Namen wie Hans-Peter Hallwachs, Helmut Krauss
und Kathrin Angerer sind bekannt und man kann von diesen talentierten
Profis nichts anderes als das Beste erwarten. Frau Angerer lässt
Lou Schultz wie ein zuckersüßes Püppchen klingen,
Herr Hallwachs haucht dem harten Killer mit dem weichen Kern Leben
ein und Herr Krauss führt als Erzähler über allen schwebend
durch die Handlung, diese drei Personen machen die Produktion zu etwas
ganz Besonderem. Nicht unerwähnt sollte man Fred Maire und Gerd
Kolleck lassen, die beide gute Arbeit abliefern und Kolleck macht
Überstunde, da er nicht nur mehrere Rollen sprechen muss, sondern
auch noch Prominenten von Franz Beckenbauer bis Helmut Kohl imitiert.
Die anderen Sprecher sind zwar nicht unbedingt schlecht, doch sie
hinken schon etwas hinterher, doch insgesamt ist die Performance durch
die Bank weg imposant.
Die Musik bleibt eher dezent im Hintergrund, gelegentlich
dringt sie in manchen Szenen doch durch, stets passend ausgewählt
und untermalt das Hörspiel perfekt. Diese Variante lässt
die Stücke dezenter wirken und nicht krachend aus den Boxen wuchern.
Die Geräusche werden auch nicht in Unmengen eingesetzt, sondern
gut dosiert. Qualitativ kann man über Musik und Effekte nur Gutes
sagen, insgesamt eine gute Arbeit.
Krimifans aufgepasst! Wer nicht immer nur bierernste
Fälle möchte und es mal richtig ausgefallen mag, der sollte
zu diesem mit Klischees überladenen Fall greifen, es lohnt sich.
Über 80 Minuten Spannung, Spaß und Prominenz zu einem ordentlichen
Preis und es handelt sich dabei um einen Gewinner!
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