Richmodis von Aducht
- oder -
Können Pferde Treppen steigen
(Ars Audiendi)

Captain Blitz urteilt:

Die Pest geht in Köln um und einer nach dem anderen fällt ihr zum Opfer! Wie kann man dieser Seuche nur auf den Leib rücken? Richmodis und ihr Mann Mengis (Brigitta Lamprecht und Friedrich Kautz) wollen helfen und spenden, da sie mit zu den reichsten Leuten gehören. Doch irgendwann erwischt es auch Richmodis, die Pest rafft sie dahin und sie vergraben. Als Grabräuber sich ihres Ringes bemächtigen wollen spüren sie, dass ihre Hand noch warm ist...sie lebt! Doch als sie ihren Mengis wiedersieht will er nicht glauben, dass es seine Richmodis ist.

- Meinung -

Es ist schwer diese Geschichte einzuordnen, ist es Wahrheit, Sage, Drama, Grusel oder Dokumentation? Die Mischung machts und die stimmt, denn der Hörer lauscht gebannt den Begebenheiten im alten Köln und fragt sich danach, ob es sich wirklich so zugetragen haben soll. War es nur ein Scheintod, den Richmodis ereilte oder war sie wirklich tot? Pferde die Treppen steigen? In Verbindung mit der Stadt Köln muss man dieses Werk wohl mit einem zwinkernden Auge (Ohr?) betrachten, was aber auch für Humor sorgt und sowas darf auch nicht fehlen. Die Story bietet also alles, was das Herz begehrt.

Ars Audiendi hat ein Händchen für gute Sprecher. Natürlich braucht man hier Profis, die auch den kölschen Dialekt draufhaben, damit eine authentische Atmosphäre entsteht. Diese entsteht durch die sehr gute Leistung aller problemlos, sehr beeindruckend inszeniert. Das Lob kann auch an die Regie weitergegeben werden, denn man muss erstmal alle Sprecher ordentlich vereinen, dazu noch einen Sprecher vom Kaliber eines Christian Brückners mit einbinden, ohne das er zu sehr hervorsticht und mit seiner Performance alle anderen Sprecher degradiert und an die Wand spielt. Sowas muss man hier nicht erwarten, alles geht sehr gut Hand in Hand und es gibt eine Produktion wie aus einem Guss.

Die Musik kann sich ebenfalls hören lassen, sehr imposant. Man hat schöne Stücke extra einspielen lassen und somit sorgt man für eine herrliche Atmosphäre und die Stimmung ist super. Selten hat ein Hörspiel eine derartig dichte Atmosphäre und Akkustik zu bieten.

Die Verpackung ist diesmal zwar nicht so üppig ausgefallen, wie es beim "Kölner Dom" der Fall, doch auch hier hat das Design etwas für das Auge zu bieten und Infos gibt es im Booklet auch noch genug. Der Glossar ist ebenfalls wieder enthalten, wenn der kölsche Dialekt die eigenen Kenntnisse übersteigt.

Nicht ganz so gut wie der "Kölner Dom", doch immer noch eine beeindruckende Produktion und ein pralles Hörspiel mit allem drum, was ein gutes Werk so braucht. Für Freunde von mysteriösen Geschichten zwischen Sage, Legende und Märchen mit einer großen Portion Lokalkolorit, der wird mit dieserm Hörspiel gut bedient.

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Ars Audiendi

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