Bekloppte Hörspiele

Die Regenbogen-Bären Nr. 2
- Lange Krallen -
(Europa)


Captain Blitz urteilt:

Der kleine Chris (Gregor Reisch) feiert seinen achten Geburtstag und bekommt einen richtigen Fußball geschenkt und seine Freude ist riesig. Doch das Unglück will nicht lange auf sich warten lassen, beim "Training" jagt er den Ball in eine Fensterscheibe und das Gejammer ist groß. Glück im Unglück, Hausmeister Zornickel (Günther Flesch) bietet Chris einen Deal an, denn die Mieter sind im Urlaub und der Bärenjunge hat noch Zeit das Geld für die neue Scheibe aufzubringen, doch woher nehmen wenn nicht stehlen?

- Meinung -

Oh Mann, die storytechnischen Defizite sind noch immer unüberhörbar und klaffen wie offene Wunden dem Hörer regelrecht entgegen. In der vorherigen Folge war es anscheinend allen egal das es sich bei der Familie um sprechende Bären handelt, jetzt rennen alle um ihr Leben? Schon mal was von Kontinuität gehört? Wohl kaum! Lediglich die leicht realistischen Ansätze und die leisen sozialen Untertöne (Diebstahl, Kredite und Kinderarbeit werden angesprochen) machen die Geschichte etwas interessanter und erträglicher als die erste Folge.

Sprechertechnisch wieder mal äußerst solide und die Gastsprecher können sich hören lassen, Hans Paetsch (nicht im Inlay, kein Wunder!), Wolfgang Draeger (in einer Doppelrolle, ist billiger!) und Günther Flesch lassen sowas wie Qualität aufkommen, doch der faden Story helfen sie auch nicht und die Lücken klaffen immer noch unüberhörbar. Die Hauptsprecher machen ihre Sache gut und die viel zu selten eingesetzte Gerda Gmelin macht als Bärenoma einen glaubwürdigen und ordentlichen Eindruck.

Die Musik gibt Rätsel auf, die Stücke scheinen extra für diese Serie produziert worden zu sein, im Inlay steht "Phil Moss" und über dem Kopf des Hörers, der sich mit den Musikstücken Europas auskennt, schweben Fragezeichen? Sind die Stücke wirklich nur bei den Regenbogen-Bären dabei und hat sich dieses Unterfangen gelohnt? Vermutlich nicht, interessant und kurios ist es aber sicherlich. Zu den Effekten muss man nichts mehr sagen, der wie immer gute Europa-Standard wird erreicht.

Eine durch und durch seltsame Serie und manchmal weiß man nach dem Hören wirklich nicht wie man reagieren soll. Soll man es Chris nachmachen und das Tape in Nachbars Scheibe donnern? Ebenfalls wie Chris versuchen bei einer Freakshow anzuheuern? Es werden mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet werden und die gravierenden Macken in der Story sorgen für zusätzliche Verwirrung, der Hörer ist so gut wie reif für die Anstalt!

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