Edgar Allan Poe und Leonie (Ulrich Pleitgen und Iris Berben) sind auf der Suche nach Poes Familie, vielleicht kann sie ihm weiterhelfen und mehr über seine Vergangenheit erzählen. Der Weg führt sie zu einem alten Landhaus, dass der Familie gehörte, doch dort finden sie zunächst keine Hinweise. Dennoch scheint etwas nicht zu stimmen, denn nachts wandert ein Schatten durch das Haus, aber wer soll das sein? Ist es jemand aus Poes Vergangenheit oder sogar ein Familienmitglied oder einer seiner Feinde?
- Meinung -
Der Abschluss der 8. Staffel lässt inhaltlich einiges vermissen. Zwar erfahren wir etwas mehr über Poe und dass er anscheinend noch Familienangehörige hat, doch das war es insgesamt auch schon, dieser Story haftet leider sowas wie der Hauch eines Lückenfüllers an. Wird man schlecht unterhalten? Nein, das nicht, aber das hat auch weniger mit der Handlung an sich zu tun, die recht dünn ausfällt, sondern eher mit der Umsetzung, die tadellos ist. Für einen ordentlichen Staffelabschluss erwarte ich halt mittlerweile einfach deutlich mehr, einen fiesen Cliffhanger und eine besonders interessante Situation, vor die Poe gestellt wird, doch das wird hier leider nicht geboten. Unterm Strich werden hier zwar trotzdem wieder kurzweilige, spannende, packende und sogar gruselige Momente geboten, doch eine Handlung, die die Story entscheidend voranbringt nicht.
Das Duo Pleitgen und Berben ist wieder vereint und sie zeigen, dass sie im Hörspielbereich mit das beste Gespann überhaupt sind. Sie bringen das Paar Poe und Goron sensationell rüber und weil die beiden Sprecher aller Wahrscheinlichkeit nach auch noch getrennt aufgenommen worden sind, gilt ein dickes Sonderlob der Regie in Form von Simon Bertling und Christian Hagitte, die diese Dynamik der beiden Partner so toll und intensiv aufleben lassen. Was die Nebenrollen betrifft, so fällt die Besetzungsliste diesmal nicht ganz so prominent und beeindruckend aus, wie es in den vorherigen Folgen der Fall war. Tilo Schmitz und Hannelore Minkus sind vom Namen her noch die bekanntesten Gäste, doch unterm Strich zählt sowieso nur welche Leistungen erbracht werden und in der Beziehung fällt diese Produktion ohnehin wieder hervorragend aus und Fehltritte gibt es keine.
Warum ist die Folge dennoch absolut hörbar, wenn es inhaltlich nicht vorangeht? Nicht nur aufgrund der starken Sprecherleistungen, sondern weil hier eine Bombenatmosphäre serviert wird, die ein harmloses Haus wie die gefährlichste Todesfalle überhaupt wirken lässt, hier knackt und knarrt es, da meint man jemanden vorbeihuschen gehört zu haben und es herrscht ein ständiges Gefühl von Bedrohung und vor und das ist es, was diese Folge zu einem atmosphärischen Meisterwerk werden lässt, an das nur sehr wenige Produktionen rankommen.
Inhaltlich ist diese Story für einen Staffelabschluss zu mager, es tut sich herzlich wenig, doch dafür fällt die Umsetzung grandios aus, ein wahrer Ohrenschmaus wird uns hier geboten. Für Fans und Freunde der Erlebnisse Edgar Allan Poes sowieso wieder Pflicht, auch wennman wohl mehr erwartet haben dürfte. Dennoch ist die Folge "nur" gut, da gab es schon einige bessere, aber eine Empfehlung kann ich trotzdem ruhigen Gewissens aussprechen.
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