Edgar Allan Poe Nr. 17
- Das verräterische Herz -
(Lübbe Audio/STIL)

Captain Blitz urteilt:

Die angeblich einzige Spur Edgar Allan Poes (Ulrich Pleitgen) war Jimmy Farell, der Maler, der einst ein Portrait von Poe angefertigt hatte, ist erloschen. Bevor Farell seinen schrecklichen Wunden erliegt, flüstert er ihm noch das Wort "Pharao" zu, doch was hat es damit auf sich. Poe ist verzweifelt, seine Spur führte in eine Sackgasse, an der anscheinend Doktor Baker schuld ist. Wie soll es nun weitergehen? Eine Möglichkeit hat er noch und die führt ihn zu dem alten Einbalsamierer, der auf der "Independence" mitfuhr. Kann der Poe doch noch helfen?

- Meinung -

Sagen wir mal so, für das Ende einer "Staffel" war mir diese Folge einfach zu zahm, da war die vorherigen Episode schon sowas wie das vorweggenommene Finale, denn da war ordentlich mehr Pepp drin. Hier irrt Poe umher, irgendwie ziellos und desorientiert, nur um dann von dem abgewrackten Einbalsamierer in eine Richtung geschickt zu werden, die nicht unbedingt vielversprechend ist. Dazu gibt es dann wieder eine kurze Traumsequenz und das war es dann schon. Das Ende kann der Serie bisher nicht ganz gerecht werden, da muss schon deutlich mehr kommen. So bleibt eine Art offenes Ende zurück, das man aber auch nicht unbedingt als Cliffhanger bezeichnen möchte. Inhaltlich also eher eine der schwächeren Stories, dafür können hoffentlich die anderen Elemente überzeugen, oder?

Bei den Sprechern muss man sich wiederum absolut gar keine Sorgen machen, die Macher von STIL achten genau darauf, dass hier exzellente Arbeit abgeliefert wird. Ein facettenreicher Ulrich Pleitgen als verzweifelter Poe, dann wiederum als Mörder in einem Traum und immer trifft Pleitgen den richtigen Ton. Der nächste starke Auftritt stammt von Christian Rode, auch wenn man anscheinend an den Reglern nachgeholfen hat, um seine Stimme verbrauchter klingen zu lassen, trotzdem hört man deutlich raus, wie stark seine Leistung ist. Das gilt auch für den Rest der Besetzung, die zwar nicht unbedingt von den Namen her auf die ganz grossen Stars schließen lässt, doch was geboten wird ist wie immer erstklassig.

Musikalisch ebenfalls wieder ein "Klopper", hier werden alle Register gezogen und auch der härteste Hörer kann hier in eine depressive Phase verfallen. Es gibt immer wieder viele Kleinigkeiten zu erlauschen, aber ohne dass die Produktion hier irgendwie selbstverliebt wirkt, es ist eher die Liebe zum Detail. Man kann generell festhalten, dass hier eine sehr dichte Geräusch- und Soundkulisse geboten wird, die jeden Hörer in seinen Bann ziehen kann, ohne wenn und aber.

Inhaltlich nicht der erhoffte Abschluss, dafür wird zu wenig geboten und man hat das Gefühl, als sei dies eher eine Art "Übergangsfolge" zur kommenden Staffel. Vielleicht hätte STIL besser einige starke Szenen aus Folge 16 auf Folge 17 übertragen sollen, damit beide Episoden ausgeglichener wirken. Wie dem auch sei, Fans der Serie werden sowieso wieder zugreifen, denn technisch ist diese Produktion erneut top. Hoffentlich geht es zügig weiter!

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