Edgar Allan Poe (Ulrich Pleitgen) ist weiter auf der Suche nach dem Maler Jimmy Farell, der ihm angeblich mehr über seine wahre Identität berichten kann. Sein Weg führt ihn nach New York und dort nistet er sich in einem Hotel ein. Nur langsam kommen die Dinge in Gang und Poe entdeckt eine kleine Spur, die ihn zu Farell führen könnte. Die Sache gestaltet sich aber schwieriger, als Poe es jemals gedacht hätte, denn der Doktor ist ihm zuvorgekommen und hinterlässt eine äusserst brutal und blutige Spur. Die Chancen stehen schlecht, dass die Vergangenheit des Mannes, der sich Edgar Allan Poe nennt, jemals wieder ans Licht kommen wird.
- Meinung -
Was für eine spannende Hatz durch finstere Gänge und immer noch ist Poe auf der Suche nach seiner Identität, doch ob er diese jemals erfahren wird steht nun mehr in den Sternen als je zuvor. Die Story an sich präsentiert sich wirklich wie eine einzige Jagd, die ein irrsinnigers und gerade für diese Serie hohes Tempo an den Tag legt, doch es gibt aber auch die typischen, eher ruhigen Momente, die aber nicht lange anhalten, bevor es für Poe weitergeht, denn seine Mission muss endlich zu einem Ende kommen. Ob er jemals Erfolg haben wird muss jedenfalls eine andere Folge zeigen, denn diese präsentiert sich mit einem relativ offenen, aber bösen Ende. Ich saß jedenfalls nach dem Hören jedenfalls völlig down dar und man muss sagen, dass diese Serie den Hörer einfach heftig mitreißen kann. Die Vorlage und die Bearbeitung sind blitzsauber, da gibt es auch rein gar nichts auszusetzen, weiter so!
Ulrich Pleitgen ist wieder da und WIE er das ist! Seine Art zu sprechen ist einfach grandios, hier wird nichts stumpf runtergejodelt, hier wird wunderbar geschauspielert, der Mann lebt den Text, er leidet als Edgar Allan Poe oder er zeigt in der Traumsequenz eine ganz andere Seite, auch wenn diese eher fies und gemein ist, doch er hat die ganze Palette drauf. Ganz alleine steht er nicht da, denn ihm stehen ebenfalls sehr talentierte Sprecher zur Seite, unter ihnen Gerald Schaale, der als George Appo einen nicht viel schlechteren Auftritt hinlegt, als es Pleitgen tut. Dann wäre da noch Michael Pan in einer ganzen Reihe von Rollen, in einigen erkennt man ihn fast gar nicht wieder, ganz grosses Kino! Weitere bekannte Profis sind Alexandra Lange, Heinz Kloss, Till Hagen, Iris Berben (mit kurzem Auftritt als "Imago Leonie"), Norman Matt und weiteren, die hier dieses Hörspiel unter einer starken Regie zu einem besonderen Erlebnis werden lassen.
Auch hier haben sich die Mannen von STIL nicht lumpen lassen und eine unglaublich bedrückende und teilweise deprimierende Stimmung auf die Beine gestellt. Laut Aussagen der Charaktere im Hörspiel scheint das Wetter in New York gar nicht so schlecht zu sein, doch man schafft es die Gegend trotzdem so düster darzustellen und das gesamte Hörspiel kommt einem vor, als sei es in "schwarz-weiss" gehalten. Beeindruckender geht es kaum und da kann einfach KEINE andere Produktion mithalten, denn detailreicher und liebevoller produzieren kann man nicht. Ein exzellentes Beispiel wäre der Herzschlag Poes, darauf muss man besonders achten! Ausserdem gibt es immer wieder eine Reihe von "netten" Schockeffekten, die wirklich genau das machen, sie schocken.
Ein richtiger Knaller, der alles bietet, eine starke Story, Action, Grusel, Krimi und eine überraschende Wendung, von vorne bis hinten die volle Dröhnung! Die Serie nimmt immer mehr an Fahrt auf und der Hörer hat auch das Gefühl, dass es langsam aber sicher voran geht. Die Reihe kommt nun in die entscheidende Phase und die Auflösung wird es hoffentlich bald geben. Bis dahin nimmt man gerne alles mit, was man kriegen kann, vor allem wenn es solche Folgen sind, wie es hier der Fall ist. Pflichtkauf!
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