Edgar Allan Poe (Ulrich Pleitgen) lernt den Maler Cornelius Wyatt (Jürgen Hoppe) kennen, beide freunden sich schnell an und Wyatt versucht Poe zu überzeugen, dass er doch gemeinsam mit dem Ehepaar nach New York fahren soll. Zunächst will Poe lieber mit einer Kutsche fahren, da er bisher nicht gerade die besten Erfahrungen mit Schiffsreisen gemacht hat, doch er lässt sich überreden und gemeinsam geht es auf die "Independence", die Poe nur zu gut kennt. Die Wyatts kommen ebenfalls an Bord, doch Cornelius macht einen kränklichen Eindruck, er wirkt anders und hat auch noch eine längliche Kiste bei. Was hat es damit auf sich und was hat zur Veränderung seines Verhaltens geführt? Bis Edgar Allan Poe die Antworten erfährt stehen ihm noch einige unruhige Nächte bevor...
- Meinung -
Endlich geht es weiter und Edgar Allan Poe ist immer noch auf der Suche nach seiner Vergangenheit. Der Auftakt der vierten "Staffel" gestaltet sich auch gleich wieder als unheimliche Achterbahnfahrt auf engstem Raum, die es wirklich in sich hat, auch wenn es hier keine großen Fortschritte in Sachen Rahmenhandlung gibt. Das war mir beim Hören dieser Folge aber auch schrecklich egal, denn die Handlung zog mich so in ihren Bann, man will unbedingt erfahren, was es mit der länglichen Kiste auf sich hat und wieso sich Cornelius Wyatt immer mehr verändert, wer treibt sich nachts unter Deck rum und die Auflösung hat es in sich. Wenn man ganz aufmerksam zuhört und die richtigen Schlüsse zieht, dann kann man sogar mitraten, doch dafür muss man schon ein ganz ausgefuchster Mensch sein. Unterm Strich ist die Story also mal wieder ein wahres Fest, die so ziemlich alles mit sich bringt, Grusel, Mystery und etwas Crime, ein feines, unheimliches Gebräu, das mit Tempi-Wechseln aufwartet, mal geht es Schlag auf Schlag, dann wartet man wieder gebannt, was als nächstes passieren mag. Ganz stark gemacht!
Ulrich Pleitgen hat mal wieder den längsten Part zu meistern, was auch kein Wunder ist, als Edgar Allan Poe schildert er die Geschehnisse ja auch aus seiner Sicht. Stellenweise könnte man schon bemängeln, dass es halt dann doch mal zu erzähllastig zugeht, aber auf der einen Seite macht Pleitgen seine Sache einfach großartig, was soll man da also meckern? Ihm steht wieder eine tolle Auswahl an Sprechern und Sprecherinnen zur Seite, unter anderem Michael Pan, Cathleen Gawlich, ein starker Rolf Hoppe, ein gut aufgelegter Jürgen Wolters und Gerald Schaale hat auch wieder einen kurzen Auftritt. Wenn man sich bei dieser Serie um einen Punkt keine Sorgen machen muss, dann ist das bei den Sprechern der Fall, denn hier stimmt es mal wieder absolut!
Herrlich, diese Atmos sind einfach pures Gold! Die Szenen wirken so lebensecht, so realistisch und vor allem so packend, man mag es kaum glauben. Das "Versteckspiel" unter Deck ist das Highlight dieser Episode und jagte mir nicht nur einmal eine Schauer über den Rücken. Hier wird erneut bewiesen, dass im Zusammenspiel mit den düsteren Klängen und der eindrucksvollen Geräuschkulisse, diese Serie unschlagbar ist. Hier werden erneut alle Stärken voll ausgereizt und dem Hörer ein beklemmendes Erlebnis vorgesetzt.
Was für ein Auftakt und was für eine Folge, wieder mal ein richtiger Knaller innerhalb der Reihe. So darf es gerne weitergehen und ich bin beeindruckt, wie stark ein Hörspiel doch sein kann. Mit eine der besten Episoden der Serie, auch wenn der Handlungsrahmen nicht wirklich vorangetrieben wird. Das Ergebnis zählt und das ist wieder einmal eine tolle Produktion von STIL! Pflicht!
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