Edgar Allan Poe und Leonie Goron (Ulrich Pleitgen und Iris Berben) sind immer noch auf der Flucht, weil Dr. Templeton (Till Hagen) ihnen mehrfache Morde in die Schuhe geschoben hat. Glücklicherweise kennt George Appo (Gerald Schaale) einen abgelegenen Ort, wo sie die Polizei hoffentlich niemals finden wird...eine kleine Insel. Dort soll sich ein Schatz befinden, der dem angeblichen Doktor gehört. Dieses Geld würde Poe und Leonie auf der Jagd nach Templeton sicherlich weiterhelfen. Können sie es schaffen der Polizei zu entgehen und gleichzeitig auch noch den Schatz zu finden?
- Meinung -
Ein starker Abschluss der dritten Staffel, der die Handlung wieder um einiges voran bringt, spannend, aufregend und düster ist, aber auch ein wenig Drama mit sich bringt. Das zeugt mal wieder davon, dass diese Serie äusserst vielseitig und abwechslungsreich ist und für alle etwas zu bieten hat. Trotz der immer wieder als schwer und drückend zu bezeichnenden Atmosphäre schafft es die Reihe ein hohes Tempo zu fahren, der Hörer wartet immer gespannt darauf, dass wieder etwas passiert, etwas unheimliches und aufwühlendes. Zur Ruhe kommt man somit kaum, man könnte ja etwas wichtiges verpassen. Einen Cliffhanger muss man hier jedenfalls nicht befürchten, jedenfalls sind alle Folgen immer in sich abgeschlossen, auch wenn es mit der grossen Rahmenhandlung natürlich weitergehen wird.
Ach, was soll man grossartig zu den Leistungen der Sprecher und Sprecherinnen sagen, wenn die sowieso immer erstklassig sind? Jedenfalls kann man Aussetzer suchen wie die Nadel im Heuaufnahmen, eventuell findet man sie, doch sie machen kaum etwas aus. Natürlich liefern Pleitgen und Berben die eigentliche Show ab und drumherum hat man eine tolle restliche Besetzung versammelt, die sich ebenfalls keine Blöße gibt. Besonders beeindruckend ist es immer, wenn die Hauptsprecher in den Träumen in andere Rollen rutschen und dann auch anders sprechen, so dass man teilweise sogar den Eindruck hat, dass sich ganz andere Sprecher vor dem Mikro befinden. Sowas zeugt von unglaublich grossem Talent und das haben Ulrich Pleitgen und Iris Berben auf alle Fälle. Neben ihnen glänzen Gerald Schaale, Thomas J. Gerber und einige andere, die man auch in Zukunft gerne öfter hören möchte.
Egal welche Situation, sie wird immer perfekt untermalt und musikalisch begleitet. Hier zahlt es sich aus, dass man ein Orchester angeheuert hat, denn die Stücke passen wie angegossen zu den jeweiligen Szenen. Ausserdem geht es nicht nur düster zu, auch wenn das sicherlich der Hauptton der Serie ist, aber für akustische Abwechslung ist auch hier ausreichend gesorgt. Wie gut das Zusammenspiel von Musik udn Effekten manchmal sein kann beweist die Szene, in der Poe beobachtet, wie jemand in eine Höhle geht. Da bekommt der Hörer Gänsehaut und die Produktion spielt die Stärken aus, da wird selbst aus einer relativ harmlosen Szene ein wahres Gruselszenario.
Als Bonus gibt es übrigens die ganze Staffel über wieder ein Musikstück einer Band an Ende des Hörspiels. Diesmal ist es von L´ame Imortelle und es passt sehr gut zur Serie an sich. In die Bewertung fliesst es aber nicht ein, da es sich nur um ein Extra handelt.
Schade, die dritte Staffel ist auch schon wieder vorbei und sie endet mit einem Knaller. Da kann man nur hoffen, dass STIL und Lübbe Audio Wort halten und bereits im November mit vier weiteren Episoden dieser hervorragenden Serie nachlegen. Freunde des gepflegten Grusels sollten sich diese Hörspiele nicht entgehen lassen, das ist absolutes Pflichtprogramm.
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